Kroatien vor Wahl: "Enttäuschung, Misstrauen und Apathie"

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Von Andrea Büring
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Vieles erinnert an spanische Verhältnisse: Mit vorgezogenen Neuwahlen sucht Kroatien nach politischer Stabilität.

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Vieles erinnert an spanische Verhältnisse:
Mit vorgezogenen Neuwahlen sucht Kroatien nach politischer Stabilität. Doch die meisten Meinungsforscher rechnen mit noch einer Wahl im nächsten Frühjahr.

Umfragen lassen diesmal auf ein ähnliches Ergebnis wie Anfang November schließen: Damals erreichte keine Partei die absolute Mehrheit. Der Vorsitzende der Sozialdemokraten Zoran Milanovic musste damals den Posten des Regierungschefs räumen. Doch er gibt nicht auf:
“In vier Regierungsjahren haben wir gezeigt, dass wir es können. Wir wollen eine weitere Chance.Wir sind bereit, Gespräche mit allen kroatischen Politikern zu führen, die Lösungen für Problemefinden, und nicht andersherum.”

Mit dem Kandidaten Andrej Plenkovic nähern sich die Konservativen der HDZ an das gemäßigte Zentrum an und kehren damit dem Populismus des scheidenden Regierungschefs Tomislav Karamarko den Rücken.
Plenkovic gibt sich siegessicher: “Ich will diese Wahl gewinnen, um in der Zusammenarbeit mit derReformpartei Most ein neues Kapitel aufzuschlagen. Für die Missverständnisse zwischen der letztenRegierung und Most trage ich keine Verantwortung.”

Die Konservativen der Most-Partei werden Umfragen zufolge drittstärkste Kraft in Kroatien und somit erneut zum Königsmacher. Eine Koalition mit der HDZ erscheint am wahrscheinlichsten. Sicher ist, dass der neue Regierungschef keine leichte Aufgabe hat.

Die Analyse der Schriftstellerin Slavenka Drakulic: _“Lassen Sie es mich in drei Worten zusammenfassen: Enttäuschung, Misstrauen und Apathie.
Die Menschen sind von der vorigen konservativen Regierung enttäuscht, auch weil diese eineKoaltion mit der Most-Partei einging. Und die hat keine gute Arbeit geleistet.”

Seit 2013 ist Kroatien EU-Mitglied. Es hat die Folgen der Wirtschaftskrise noch nicht überwunden. Obwohl der Tourismus boomt bleibt die Arbeitslosenquote bei 13%. Fast jeder dritte junge Kroate ist arbeitslos.

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