Warum Manchester? Spurensuche im Leben von Salman Abedi

Warum Manchester? Spurensuche im Leben von Salman Abedi
Von Kirsten Ripper
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Nach dem Attentat von Manchester, bei dem 22 vorwiegend junge Leute durch einen Selbstmordanschlag bei einem Konzert von Popstar Ariana Grande getötet und 116 verletzt wurden, richtet sich der Blick auf den mutmaßlichen Bomber: Salman Abedi (22).

In der Wohnung des jungen Mannes hat die Polizei eine Art “Bombenwerkstatt” entdeckt. Nach weiteren Hintermännern des Anschlags wird unter Hochdruck gefahndet. Nach und nach wird auch die Familiengeschichte von Salman Abedi bekannt.

Seine Schwester Joama Abedi (18) sagte dem Wall Street Journal: “Ich denke, er sah überall Kinder sterben – muslimische Kinder -, und er wollte Rache. Er sah die Bomben, die Amerika auf Syrien abwirft, und er wollte Rache.”

Andere Leute, die Salman Abedi aus Manchester kannten, berichten, ein Freund sei im Mai 2016 von britischen Jugendlichen verfolgt und erstochen worden. Der Mord an dem jungen Mann wird von der britischen Justiz untersucht. Einige denken, Abedi habe sich nach dem Tod seines Freundes radikalisiert.

Zuvor hat Abedi – nach Angaben des Wall Street Journal – in Manchester BWL studiert. Er soll eine Zeit lang auch als Bäcker gearbeitet haben.

Die Mutter um Verzeihung gebeten

Ganz kurz vor dem Attentat am Montagabend in der Manchester Arena soll Salman Abedi seine Mutter in Libyen angerufen und sie um Verzeihung gebeten haben. Angeblich hatte er seinen Eltern gesagt, er wolle auf eine Pilgerreise nach Mekka.

Eltern waren vor Gaddafi aus Libyen geflohen

Laut BBC ist Salman Abedi kurz vor dem Jahreswechsel 1994 in Manchester geboren. Seine Eltern hatten ihre Heimat Libyen verlassen, weil sie Gegner von Langzeitherrscher Muamar Gaddafi waren. Aus der Kindheit von Salman Abedi, ist bekannt, dass er gut Fußball spielte und ein treuer Fan von Manchester United war. Einige erzählen auch, Abedi sei nicht besonders intelligent und leicht zu beeinflussen gewesen.

Radikales Umfeld?

Britische Medien berichten, Salman Abedi sei wegen radikaler Äußerungen bei den Behörden angezeigt worden.
Mit 16 soll Abedi zusammen mit seinem Vater in den Ferien in Libyen gegen Gaddafi gekämpft haben. Der Vater wird auch als Anhänger des radikalen Islamisten Abu Qatada beschrieben. Dieser ist ein ehemaliger Vertrauter von Osama Bin Laden und wurde 2013 von Großbritannien nach Jordanien abgeschoben. Der Vater soll Qatada auch in London getroffen haben.

An den Flughäfen Düsseldorf und Frankfurt registriert

Die Spur von Salman Abedi wurde nach Deutschland zurückverfolgt. Wenige Tage vor dem Anschlag bei dem Konzert in Manchester soll er am Flughafen Düsseldorf die Maschine gewechselt haben, um nach Manchester zurückzufliegen. 2015 wurde Abedi auch in Frankfurt registriert – ebenfalls nur im Transitbereich und auf dem Rückflug auf die britische Insel.

Revealed: How ISIS bomber Salman Abedi returned from Libya days before Ariana Grande concert attack https://t.co/sJVmEj6csVpic.twitter.com/xWpnnkN979

— Daily Mail U.K. (@DailyMailUK) 24. Mai 2017

Der Attentäter von #Manchester war wenige Tage vor dem Anschlag am Düsseldorfer #Flughafen. https://t.co/a3tkjPpwam

— ZEIT ONLINE (@zeitonline) 25. Mai 2017

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