Nur nicht CDU! Erdogan mischt sich in deutschen Wahlkampf ein

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Von Euronews
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Bei der Bundestagswahl sollen türkische Wahlberechtigte, wenn es nach Erdogan ginge, diese Parteien nicht wählen. Sie alle seien Feinde der Türkei.

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Der türkische Staatspräsident hat sich in den deutschen Bundestagswahlkampf eingeschaltet. Recep Tayyip Erdogan rief wahlberechtigte Türken in Deutschland dazu auf, nicht für “Türkeifeinde” zu stimmen.

“Ich fordere alle meine Landsleute in Deutschland auf, nicht den Fehler zu begehen und die zu unterstützen, weder die Christdemokraten, noch die SPD, noch die Grünen”, sagte Erdogan. Sie alle seien er als Feinde der Türkei. Stattdessen sollen seine Landsleute Parteien unterstützen, die sich der Türkei gegenüber nicht feindlich verhielten, so Erdogan in einem Fernsehstatement in Instanbul. Den übrigen Parteien solle eine Lektion erteilt werden. Die drei Parteien hatten sich wiederholt besorgt über die Entwicklungen in der Türkei geäußert und Erdogan teils scharf kritisiert.

Affront gegen Merkel

Erdogan sprach sich damit auch gegen die Wahl der CDU-CSU-Kandidatin und Bundeskanzlerin Angela Merkel aus. Zwischen Berlin und Ankara hatte es während Merkels Amtszeit Spannungen gegeben, etwa in der Flüchtlingsfrage, um die Stationierung von deutschen Kampfflugzeugen in der Türkei und um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland.

Erdogan will Auslieferungen

Erneut forderte Erdogan am Freitag die Bundesrepublik zur Auslieferung mutmaßlicher Putschisten auf. “Genauso wie Deutschland seine Bürger von uns zurückhaben möchte”, erwarte die Türkei, die “sich dort aufhaltenden Terroristen” ausgehändigt zu bekommen.

Ankara behauptet, in Deutschland hielten sich Unterstützer der Gülen-Bewegung auf, die Erdogan für den Putschversuch vom vergangenen Jahr verantwortlich seien. In türkischen Gefängnissen sitzen wiederum deutsche Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, die ebenfalls in den Putsch verwickelt sein sollen.

Kanzlerin #Merkel zu Äußerung von Präs. Erdoğan: Jeder Staatsbürger hat ein freies Wahlrecht – “wir verbitten uns jede Art von Einmischung”.

— Steffen Seibert (@RegSprecher) August 18, 2017

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