MTV Video Music Awards: Rap, Pop und viel Politik

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Von Euronews
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Rapper Kendrick Lamar war mit sechs Preisen der Abräumer des Abends in Los Angeles.

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US-Rapper Kendrick Lamar ist der große Gewinner der 34. MTV Video Music Awards in Los Angeles. Sein Hit “Humble” überzeugte die Jury in gleich sechs Kategorien, darunter die Auszeichnung als “Video des Jahres”.

Der 30-Jährige hatte die Show mit einer aufwendigen Performance eingeläutet, bei der seine Tänzer ein brennendes Drahtgitter rauf und runter kletterten.

Die Mutter der bei einer Kundgebung gegen Rassisten in Charlottesville getöteten Heather Heyer verkündete unter tosendem Applaus die Gründung einer Stiftung im Namen ihrer Tochter, um Stipendien für den “Kampf gegen Hass” bereit zu stellen und dadurch das Engagement ihrer Tochter am Leben zu erhalten.

Susan Bro sagte tief bewegt: “Erst vor 15 Tagen wurde meine Tochter ermordet, weil sie gegen Rassismus protestierte. Ich vermisse sie, weiß aber, das sie heute abend hier ist.”

Politisch kämpferisch präsentierte sich Michael Jacksons Tochter Paris:“Wir müssen diesen Nazis und Weiße-Vorherrschafts-Trotteln in Charlottesville und im ganzen Land zeigen, dass diese freie Nation null Toleranz für Gewalt, Hass und Diskriminierung hat. Wir müssen Widerstand leisten!”

Im Rennen um die Auszeichnung Künstler des Jahres musste Kendrick Lamar nur dem Engländer Ed Sheeran den Vortritt lassen.

Sängerin Pink bekam den Michael-Jackson-Vanguard-Award für ihre bereits 15 Jahre dauernde Karriere und sagte im Namen ihrer kleinen Tochter Geschlechterklischees den Kampf an.

Die im Vorfeld mit Spannung erwartete Video-Premiere der neuen Single von Tayler Swift ging dagegen während der Show eher unter.

Für den Song hatte Swift zuvor bereits massiv Kritik bekommen, weil er sich in den Augen vieler Fans in Stil und Inszenierung zu stark bei Beyoncé Knowles bedient. Dennoch stand “Look What You Made Me D“» nur drei Stunden nach Ende der Awards-Show bei Youtube bereits bei rund acht Millionen Klicks.

Zur Stimmung des Abends passte aber eher eine andere Entscheidung. Erstmals hatte MTV auch einen Preis in der Kategorie “Bester Kampf gegen das System» ausgelobt. Der Sender vergibt ihn an alle sechs
Nominierten zu gleichen Teilen, darunter K’Naan und John Legend, die
mit ihren Videos auf die Lage von Einwanderern in den USA aufmerksam
machten.

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