Gegen Afrin-Offensive der Türkei: Mehr als 10.000 bei Newroz-Demo

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Von Kirsten Ripper mit dpa, Reuters
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In Hannover haben mehr als 10.000 Kurden und Unterstützer gegen die Afrin-Offensive der Türkei in Nordsyrien demonstriert. Sie wollten auch das kurdische Neujahrsfest Newroz feiern.

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Mehr als 10.000 Menschen haben nach Angaben der Polizei in Hannover trotz eisiger Temperaturen gegen die türkische Afrin-Offensive in Syrien demonstriert. Slogans waren auch "Erdogan Diktaor" und "Deutsche Panzer raus aus Kurdistant".

Bei dem Protestmarsch zum kurdischen Neujahrsfest Newroz schwenkten einige Demonstranten Fahnen mit dem Bild des Chefs der verbotenen Kurdenpartei PKK, Abdullah Öcalan. Die Polizei ermahnte die Demonstranten, keine verbotenen Symbole zu zeigen. Die PKK gilt nicht nur in der Türkei, sondern auch in der EU als Terrororganisation.

In Nordsyrien hat die türkische Armee die zuvor von kurdischen YPG kontrollierte Stadt Afrin eingekesselt. Zehntausende Bewohner sind auf der Flucht vor der Militäroffensive, die die Türkei Ende Januar unter dem Namen "Olivenzweig" gestartet hat. Die YPG ist eine Kampftruppe syrischer Kurden, die Beziehungen zur PKK in der Türkei haben sollen.

Die Proteste verliefen weitgehend ohne größere Zwischenfälle, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Vereinzelt seien verbotenen Fahnen gezeigt und verbotene Parolen gerufen worden. Beamte stellten mehrere Utensilien sicher. Bei einem Zwischenfall wurden Beamte mit Plastikflaschen beworfen und mit Fahnenstangen angegangen, wie ein Sprecher sagte. Es kam zu mindestens zwei Festnahmen.

REUTERS/Ralph Orlowski
Festnahme in HannoverREUTERS/Ralph Orlowski

Die Polizei war in Hannover mit einem Großaufgebot im Einsatz, um mögliche Konflikte zu vermeiden. Am Vormittag kontrollierten die Beamten an verschiedenen Stellen des Stadtgebietes Fahrzeuge. Beobachtern zufolge schwenkten einige Demonstranten Fahnen mit dem Bild des Chefs der verbotenen Kurdenpartei PKK, Abdullah Öcalan. Mehrfach wiesen Beamte die Versammlungsteilnehmer darauf hin, keine verbotenen Symbole zu zeigen.

In den vergangenen Wochen haben Kurden mehrfach gegen den Einsatz türkischer Truppen in Syrien demonstriert.

Vor allem Oppositionsparteien haben die deutsche Regierung aufgefordert, sich gegen die Militäroperation der Türkei in Syrien auszusprechen.

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