Geheimdienst holt 80 Verdächtige in die Türkei zurück

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Von Kirsten Ripper  mit AFP
Geheimdienst holt 80 Verdächtige in die Türkei zurück
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Seit dem Putschversuch vom Juli 2016 hat der türkische Geheimdienst 80 Verdächtige aus dem Ausland in die Türkei zurückgeholt. Das hat Regierungssprecher Bekir Bozdag laut der Nachrichtenagentur AFP in einem Gespräch mit dem Sender Habertürk erklärt. Gleichzeitig deutete Bozdag an, dass der Ausnahmezustand in der Türkei wahrscheinlich verlängert werde.

Es ist das erste Mal, dass die t¨ürkische Regierung eine offizielle Zahl der aus dem Ausland zurückgeholten Staatsbürger angibt. Ankara macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch verantwortlich und geht gegen dessen Anhänger in einer sogenannten Säuberungswelle vor.

Aus dem Kosovo hatte der Geheimdienst MIT fünf Lehrer und einen Arzt in einer von der kosovarischen Regierung kritisierten Aktion in die Türkei verschleppt. Der Regierunschef des Kosovo Ramush Haradinaj hat eine Untersuchung dieser Aktion verlangt. Es gab auch Proteste der Familien der Verhafteten sowie von deren Schülern und Studenten im Kosovo.

Insgesamt sitzen 55.000 Personen in türkischen Gefängnissen ein, weil sie in den Putschversuch gegen die Regierung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan verwickelt sein sollen.