Brutales Video zeigt Streit um Ramadan: 14 Männer vor Gericht

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Symbolbild Copyright REUTERS/Youssef Boudlal
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Von Kirsten Ripper mit AFP
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In Marokko stehen ab diesem Dienstag 14 Angeklagte vor Gericht, weil sie ein Paar zusammengeschlagen haben sollen, das sie bezichtigten, den Ramadan nicht zu respektieren. Das Video des Angriffs sorgte für Empörung.

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Ab diesem Dienstag stehen in Safi - 400 km südlich von Rabat - 14 Angeklagte vor Gericht, weil sie einen Mann und eine Frau zusammengeschlagen haben sollen, weil das Paar angeblich den Fastenmonat Ramadan nicht respektiert habe.

Ein Video des brutalen Übergriffs machte seit Ende Mai in den sozialen Medien die Runde. Darauf war zu sehen, wie ein maskierter Schlägertrupp eine Frau mit blutendem Gesicht und einen Mann beschimpfte. Der Angriff fand offenbar in einem Dorf in der Nähe von Safi statt. Die Männer des Schlägertrupps sollen die Gewalt damit erklärt haben, dass das Paar während des Ramadan etwas essen und angeblich auch Sex haben wollte.

Laut Presseberichten waren einige der Angreifer Landarbeiter, die ihre "Bestrafungsaktion" damit erklärten, dass sie die Frau und den Mann davon abhalten wollten, "eine Sünde zu begehen".

Über den Angriff waren viele in Marokko empört. Bei dem Mann, der zusammengeschlagen wurde. soll es sich um einen nicht angemeldeten Taxifahrer handeln, die Frau wurde als Studentin vorgestellt.

Die marokkanische Justiz verfolgt die Angeklagten - die Männer des Schlägertrupps im Alter zwischen 28 und 31 Jahren - wegen "Diebstahl, Schlägen mit Verletzungsfolge und Zerstörung von Privateigentum". Das erklärte ein Regierungssprecher gegenüber der Agentur AFP.

Laut dem Recht im Königreich Marokko kann Sex außerhalb der Ehe mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden. Essen während der vom Islam nicht erlaubten Zeiten - vor dem Sonnenuntergang - im Fastenmonat Ramadan wird mit Haftstrafen von einem bis zu sechs Monaten Haft geahndet.

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