Proteste, Gewalt und verbotene Symbole bei Neonazi-Festival in Thüringen

Proteste, Gewalt und verbotene Symbole bei Neonazi-Festival in Thüringen
Copyright @Astrid_RB Astrid Rothe-Beinlich
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Von Kirsten Ripper mit dpa
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In Themar im Süden von Thüringen versammeln sich Neonazis zu einem Rock-Festival, hunderte haben dagegen protestiert.

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In Themar in Südthüringen haben hunderte Menschen dagegen protestiert, dass in der Kleinstadt ein Neonazi-Rockkonzert stattfindet. Organisiert wurden die Proteste auch von "Themar gegen rechts". Die Polizei und andere Sicherheitskräfte sind mit einem Großaufgebot vor Ort. Mehrere Hundertschaften aus Thüringen und anderen deutschen Bundesländern sollten Zwischenfälle während der rechtsextremen Veranstaltung verhindern. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sagte, es seien so viele Polizisten vor Ort wie noch nie.

in diesem Jahr kamen offenbar weniger Neonazis als im vergangenen Jahr. In Themar hatte 2017 das wohl größte Rechtsrock-Konzert Deutschlands stattgefunden.

Viele Teilnehmer, die zu dem Neonazi-Festival gekommen waren, führten verbotene Nazi-Symbole mit sich.

Bis Samstagabend registrierte die Polizei einer Sprecherin zufolge 44 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, darunter 24 Verstöße wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. In fünf Fällen wird wegen des Zeigens des Hitlergrußes ermittelt. Am Freitag wurde laut Polizei zudem ein Journalist leicht verletzt. Ein mutmaßlich rechter 33-Jähriger soll dem 27-Jährigen ins Gesicht geschlagen haben.

Am Freitagabend waren nach Polizeiangaben rund 450 Rechtsextreme auf dem Veranstaltungsgelände am Rande von Themar eingetroffen. Die Polizei zählte bis zu diesem Zeitpunkt zehn Straftaten, unter anderem das Tragen verfassungswidriger Kennzeichen. Der Thüringer Verfassungsschutz rechnet damit, dass bis zu 1500 Rechtsextreme aus ganz Deutschland und dem EU-Ausland nach Themar kommen werden. Man gehe davon aus, dass die Mehrzahl der Neonazis am Samstag anreisen werde, sagte ein Sprecher der Thüringer Polizei.

Auf Twitter hat die Thüringer Polizei die beobachteten Straftaten aufgelistet.

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