Ägäis-Inseln: UNHCR fordert Transport von Flüchtlingen auf das Festland

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Von Euronews
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Obwohl im August 1.350 Flüchtlinge und Asylsuchende auf das Festland überstellt wurden, hat das den Druck nicht gemindert: Durchschnittlich kommen 114 Personen kamen im Laufe des Monats an - täglich.

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Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen hat Griechenland dringend aufgefordert, die Migranten und Asylsuchenden von den ägäischen Inseln auf das Festland zu bringen. Die Bedingungen in den überfüllten Lagern auf Lesbos seien kurz vor dem "Erreichen des Siedepunktes". 7000 Menschen lebeten in Lagern, die für 2000 angelegt seien.

Charlie Yaxley, UNHCR Sprecher:

"Wir sind besonders besorgt über die unzureichenden sanitären Einrichtungen, die Spannungen zwischen frustrierten Gruppen, die Zunahme sexueller Belästigung und Übergriffen als auch den wachsenden Bedarf an medizinischer und psychosozialer Betreuung. Wir ermutigen die griechischen Behörden, die europäische Mittel erhalten haben, die Verfahren und Maßnahmen zu beschleunigen, um die Insel so schnell wie möglich zu entlasten."

Spyros Galonis, Bürgermeister von Lesbos, hat Migrationsminister Dimitris Vitsas einen offenen Brief geschrieben, in dem er die Lage beschreibt:

"Meine Besorgnis und die der Gemeinden wächst, denn die gesetzten Fristen laufen aus, während die Zahl der Flüchtlinge nicht sinkt, sondern täglich steigt. Die Stabilität der Gemeinden ist gefährdet, wir wollen nicht Zeugen tragischer Ereignisse werden: Die Kriminalität steigt und die Geduld der Einwohner stößt an ihre Grenzen."

Lesbos war 2015 der bevorzugte Landepunkt in Europa für fast eine Million Syrer, Afghanen und Iraker. Diese drei Gruppen stellen immer noch mehr als 70 Prozent derer, die in Griechenland ankommen, und haben typischerweise eine hohe Anerkennungsrate bei ihren Asylanträgen. Insgesamt ist der Flüchtlingsstrom aber deutlich niedriger als vor drei Jahren.

Obwohl im August 1.350 Flüchtlinge und Asylsuchende auf das Festland überstellt wurden, hat das den Druck nicht gemindert: Durchschnittlich kamen täglich 114 Personen im Laufe des Monats an.

Andere EU-Länder müssten "Frontstaaten" wie Griechenland, Italien und Spanien helfen, forderte das UNHCR; die Zahl derer, die noch ankommen, sei überschaubar. Für das Flüchtlingshilfswerk ist es allein eine Frage des politischen Willens.

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