Eine Kampagne zugunsten des rechtspopulistischen Präsidentschaftskandidaten Jair Bolsonaro soll für Zehntausende falsche WhatsApp-Nachrichten verantwortlich sein.
Zweieinhalb Wochen vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien haben die Kampagnen der beiden Kandidaten Fernando Haddad und Jair Bolsonaro an Schärfe zugenommen.
Haddad, Kandidat der linken Arbeiterpartei, warf Bolsonaro vor, dieser habe eine "kriminelle Organisation mit Geschäftsleuten erschaffen, die nicht deklariertes Geld nutzen, um für falsche Nachrichten auf WhatsApp zu zahlen".
Anhänger des ultrarrechten Ex-Militärs Bolsonaro sollen mit Millionensummen Zehntausende gegen seinen Konkurrenten Haddad gerichtete WhatsApp-Nachrichten finanziert haben. Bolsonaro wies die Vorwürfe zurück.
Auf einer Pressekonferenz versprach Haddad "Wiedergutmachung": "Ich werde versuchen, den Schaden durch Bolsanoros Internet-Attacken zu beheben. Sie wurden von ihm mit Schwarzgeld unterstützt. Diese unendliche Verleumdungskampagne werde ich rückgängig machen."
In der jüngsten Meinungsumfrage vom Mittwoch kam der Rechtspopulist auf 59 Prozent der Stimmen. Für Gegenkandidat Haddad wollen demnach 42 Prozent der Wähler votieren.
Haddads Arbeiterpartei will wegen der WhatsApp-Affäre die Bundespolizei und die Wahljustiz einschalten. Die Stichwahl, die als Bewährungsprobe für die Demokratie in Brasilien gilt, findet am 28. Oktober statt.