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Alle 40 Sekunden stirbt ein Mensch - WHO will Suizide verhindern

Alle 40 Sekunden stirbt ein Mensch - WHO will Suizide verhindern
Copyright Senior Airman Alexander W. Riedel
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Von Alexandra Leistner
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Etwa 800.000 Menschen nehmen sich jährlich das Leben - die Weltgesundheitsorganistion macht Druck auf Länder, besser vorzubeugen.

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Suizid ist die zweithäufigste Todesursache für Menschen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren weltweit. Zu diesem Ergebnis kommt die WHO und veröffentlicht zum Tag der Selbstmordbekämpfung einen Bericht zu Methoden, durch die Suizide verhindert werden sollen.

"Suizide können verhindert werden", so die Botschaft der Weltgesundheitsorganisation. Eine effiziente Möglichkeit das zu tun, sei die Verfügbarkeit von Mitteln zur Selbsttötung eingzuschränken, darunter Pestizide, Waffen und bestimmte Medikamente.

Aber auch und vor allem sind Gemeinschaften gefragt: soziale Unterstützung von schutzbedürftigen Personen sowie Früherkennung und effektives Management von psychischen Problemen und schädlichem Alkoholkonsum könnten Selbstmorde verhindern, so der Bericht, der sich auf Zahlen aus dem Jahr 2016 bezieht und alässlich des Welttag der Suizidprävention am 10. September veröffentlicht wurde.

Nach WHO-Daten sterben jedes Jahr rund 800.000 Menschen durch Selbstmord, davon über drei Viertel in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen.

Selbstmord war die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen im Alter von 15-29 Jahren, nach Verkehrsunfällen im Jahr 2016.

Belgien, Frankreich und Irland vorne

Besonders viele Suizide gibt es in Europa mit durchschnittlich 13 pro 100.000 Einwohnern im Jahr 2016 - mehr als der globale Durchschnitt von 10,5 pro 100.000.

Aber es gibt große Unterschiede auf dem Kontinent.

Griechenland und Finnland verzeichnen 2016 jeweils 3,8 Suizide pro 100.000 Einwohner - die niedrigste Rate auf dem Alten Kontinent. Auch in Zypern und Italien sind die Zahlen gering, mit entsprechenden Raten von 4,5 und 5,5 pro 100.000.

Einige osteuropäische Länder weisen jedoch mehr als das Doppelte des globalen Durchschnitts auf. Die am stärksten betroffenen Länder waren Russland (26,5 pro 100.000), Litauen (25,7 pro 100.000) und Weißrussland (21,4 pro 100.000).

Belgien, Frankreich und Irland waren die am stärksten betroffenen Länder im Westen Europa,s mit Raten von jeweils 15,7, 12,1 und 10,9 pro 100.000.

Die WHO bedauert anlässlich des Tages der Selbstmordbekämpfung, dass nur 38 Länder auf der ganzen Welt über nationale Strategien zur Selbstmordprävention verfügen.

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Kreisen Ihre Gedanken um Suidzid oder würden Sie gerne mit jemandem über Ihre Probleme und Gefühle sprechen? Sofortige Hilfe erhalten Sie rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge unter der bundeseinheitlichen kostenlosen Rufnummer 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222 und im Internet unter www.telefonseelsorge.de

In Österreich können Sie sich unter der Telefonnummer 142 beraten lassen oder im Internet. In der Schweiz hilft die Dargebotene Hand im Internet und unter der Telefonnummer 143.

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Prävention als Kernthema

"Trotz Fortschritt stirbt immer noch alle 40 Sekunden eine Person durch Suizid", sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

"Jeder Tod ist eine Tragödie für Familie, Freunde und Kollegen. Doch Selbstmorde sind vermeidbar. Wir fordern alle Länder auf, b****ewährte Strategien zur Selbstmordprävention nachhaltig in die nationalen Gesundheits- und Bildungsprogramme zu integrieren", fügte er hinzu.

Pestizidvergiftungen sind laut WHO die zweithäufigste Todesursache: Bei bis zu einem Fünftel der Suizide weltweit kommen giftige Substanzen, wie etwa Pflanzenschutzmittel zum Einsatz.

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"Die hohe Toxizität vieler Pestizide führt dazu, dass solche Selbstmordversuche oft zum Tod führen, insbesondere in Situationen, in denen es kein Gegenmittel gibt oder in denen es keine medizinischen Einrichtungen in der Nähe erreicht werden können", heißt es im Bericht.

Zahlen aus Bangladesch, Südkorea, Sri Lanka und anderen Ländern zeigen, dass viele Selbstmorde durch Verbote bestimmter Pestizide verhindert werden können. In Sri Lanka zum Beispiel sollen Verbote zwischen 1995 und 2015 zu 93.000 weniger Selbstmordopfern geführt haben.

Verhältnis Männer - Frauen

In Ländern mit hohem Einkommen kommen rund ein Drittel mehr Männer als Frauen durch Suizid ums Leben. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen nehmen sich dagegen ebenso viele Männer wie Frauen das Leben.

Die WHO wies auch darauf hin, dass auf jede Person, die sich durch Selbstmord das Leben nimmt, etwa 20 Menschen kommen, die eben das versuchen. Ihr Überleben hängt stark von der Verfügbarkeit von Intensivstationen und einer effektiven Behandlung bei der Einnahme bestimmter Gifte ab.

Mythen über Suizid

Die WHO hat sich zudem vorgenommen, Mythen zum Thema Suizid zu widersprechen. Darunter den zu Unrecht vertretenen Glauben, dass diejenigen, die entschlossen sind, sich ihr Leben zu nehmen, dies schließlich tun werden.

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Die Forschung zeige, dass ein früherer Selbstmordversuch zwar ein starker Risikofaktor für Suizid ist. Die meisten Menschen, die einen Selbstmordversuch überleben, sterben aber nicht durch Selbstmord und versuchen es nicht erneut. Meist führten sie ein produktives Leben.

Dieser Bericht entspricht den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation für eine verantwortungsvolle Berichterstattung über Selbstmord.

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Kreisen Ihre Gedanken um Suidzid oder würden Sie gerne mit jemandem über Ihre Probleme und Gefühle sprechen? Sofortige Hilfe erhalten Sie rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge unter der bundeseinheitlichen kostenlosen Rufnummer 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222 und im Internet unter www.telefonseelsorge.de

In Österreich können Sie sich unter der Telefonnummer 142 beraten lassen oder im Internet. In der Schweiz hilft die Dargebotene Hand im Internet und unter der Telefonnummer 143.

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