Netanjahu: Umstritten und entschlossen

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Von Euronews
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Der israelische Ministerpräsident will im Amt bleiben. Sein Hauptmotiv ist die Sicherheit des Landes.

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Benjamin Netanjahu, der teilweise im US-Bundesstaat Pennsylvania aufwuchs, hatte eine Militärkarriere hinter sich sowie Architektur und Politikwissenschaft studiert, als er 1984 als Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen sein erstes Spitzenamt in der Politik antrat.

Als entschiedener Gegner des Oslo-Friedensprozesses wurde Netanjahu 1996 zum israelischen Ministerpräsidenten gewählt, musste in den folgenden Jahren auf Druck der US-Regierung aber gegenüber den Palästinensern Eingeständnisse machen.

Die Sicherheit des Staates Israel und die deutliche Ablehnung eines Palästinenserstaates wurden zu Netanjahus Hauptmotiven - auch nach seiner Wahlniederlage 1999, in deren Folge Ehud Barak an die Macht kam. Unter Ariel Scharon war Netanjahu dann erst Außen- später Finanzminister. 2009 wurde er wieder Regierungschef.

„Ihnen und dem Land noch viele Jahre dienen“

Einer seiner wichtigsten Verbündeten in den vergangenen Jahren: Donald Trump. Dass der US-Präsident die Botschaft seines Landes nach Jerusalem verlegen ließ, sorgte bei den Palästinensern für Wut und bei Netanjahu für großen Stolz.

Als die Knesset im Juli 2018 ein Gesetz verabschiedete, das Israel als „Nationalstaat für jüdische Menschen“ bestimmte, begrüßte Netanjahu das ausdrücklich. Die arabische Minderheit in Israel war empört.

Dass die Staatsanwaltschaft ihm Bestechlichkeit, Untreue und Betrug vorwirft, hält Netanjahu nicht davon ab, seine politische Zukunft zu planen: „Ich will Ihnen und dem Land noch viele Jahre dienen. Ich glaube nicht an die ganzen Vorhersagen“, sagte er.

Bei der Parlamentswahl im April lag seine Likud-Partei nur hauchdünn vorn. Netanjahu wurde mit der Regierungsbildung beauftragt, die Koalitionsverhandlungen scheiterten jedoch.

Netanjahu war und ist in Israel umstritten. Als ein Künstler im Dezember 2016 mitten in Tel Aviv in einer Nacht- und Nebelaktion ein vergoldetes Standbild Netanjahus errichtete, wurde es kurz darauf gestürzt.

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