"Fassungslos und zornig" - Deutschland trauert um die Opfer von Hanau

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Copyright AP Photo/Michael Probst
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Mahnwachen in rund 50 Städten - Deutschland trauert um die Opfer des rechtsterroristischen Anschlags von Hanau.

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Hunderte Menschen haben sich am Donnerstagabend vor dem Brandenburger Tor in Berlin versammelt, um der Opfern des Anschlags in Hanau zu gedenken. Deutschlandweit kamen Tausende zu Mahnwachen in rund 50 Städten zusammen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reiste am Donnerstag nach Hanau und besuchte die beiden Tatorte. Die rechtsterroristische Tat mache fassunglos, traurig und zornig sagte Steinmeier und beschwor in seiner Rede den Zusammenhalt in der Gesellschaft: "Nehmen wir die Verantwortung an, die uns alle trifft, achten wir auf unsere Sprache, in der Politik, in den Medien und überall in der Gesllschaft. Und halten wir dagegen, wenn Einzelnen oder Minderheiten die Würde in unserem Land genommen wird."

Ein 43-jähriger Deutscher aus Hanau hatte am Mittwochabend neun Menschen in der Hanauer Innenstadt erschossen. Alle Opfer haben einen Mitgrantionshintergrund, die meisten von ihnen sind kurdischer Abstammung. Am Donnerstagmorgen hatte die Polizei den Täter und seine Mutter tot in ihrer Wohnung aufgefunden.

Der mutmaßlichen Täter hinterließ ein 24-seitiges Manifest und ein Video, in dem er klar rassistische Ansichten äußert. Der Generalbundesanwalt Peter Frank hat die Ermittlungen übernommen. Er beschreibt das gefundene Material als voll von wirren Ideen und absurden Verschwörungstheorien. Peter Frank: "Ziel der Ermittlungen, unserer Ermittlungen wird sein, herauszufinden, ob es für diese Anschläge in Hanau Mitwisser oder Unterstützer gab oder gibt. Dazu werden wir das Umfeld und die Kontakte des mutmaßlichen Täters abklären, sowohl hier im Inland aber auch Kontakte, die er möglicherweise ins Ausland gehabt hat."

Die Gewalttat von Hanau überschattete auch die Eröffnung der Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Die Eröffnungsnacht der 70. Berlinale begann mit einer Gedenkminute für die Opfer.

In Berlin-Neukölln haben am Donnerstagabend Menschen auf der Straße, am Hermannplatz und auf der Sonnenallee gegen Fremdenfeindlichkeit demonstriert.

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