Abgeschottet wegen Covid-19: Dänemark hat Grenzen geschlossen

Denmark's Prime Minister Mette Frederiksen (R) and the Minister of Health Magnus Heunicke
Denmark's Prime Minister Mette Frederiksen (R) and the Minister of Health Magnus Heunicke Copyright LISELOTTE SABROE/Ritzau/Scanpix
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Von Kirsten Ripper mit AP, EBU, dpa
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Dänemark schottet sich ab und will keine Ausländer mehr ins Land lassen.

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Wegen des Coronavirus hat Dänemark seine Grenzen dicht gemacht und lässt keine Ausländer mehr ins Land. Die dänische Grenze nach Deutschland und Schweden ist seit Samstagmittag geschlossen. Ausländer dürfen nur bei besonderen Gründen ins Land. Die Schließung soll bis zum 13. April dauern und gilt auch für Flughäfen.

Das hatte die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen an diesem Freitag auf einer Pressekonferenz angekündigt. Lebensmittel, medizinisches Material sowie Güter dürfen weiterhin eingeführt werden, aber Touristen und andere Reisende müssen draußen bleiben.

Die EU-Kommission und die deutsche Kanzlerin hatten in den vergangenen Tagen Grenzschließungen im Kampf gegen die Ausbreitung von Covid-19 für kein geeignetes Mittel gehalten.

Dänen sollen aus dem Ausland nach Hause kommen

Zuvor hatte der dänische Außenminister, Jeppe Kofod, alle dänischen Touristen aufgefordert, nach Hause zurückzukommen. Dänen, die im Ausland leben, dürfen aber dort bleiben.

Nicht unbedingt notwendige Reisen sollen in den kommenden Wochen vermieden werden.

Auch die dänische Botschaft in Berlin informiert über die neuen Einreisebeschränkungen.

Viele Infektionen mit dem Coronavirus in Dänemark

An diesem Freitag gab es mehr als 800 bestätigte Coronavirus-Fälle in Dänemark. Schulen und Kitas bleiben zwei Wochen lang geschlossen. Auch Bibliotheken und Kultureinrichtungen machen dicht.

Das Parlament in Kopenhagen hat zudem ein striktes Notfall-Gesetz verabschiedet, das das Nichteinhalten von Regeln wie angeordneten Tests unter Strafe stellt.

Kein Handschlag - keine Einbürgerung

Einbürgerungen wurden vorerst ausgesetzt, weil die Zeremonie seit 2018 mit einem Handschlag endet. Diese Regelung hatten Rechtspopulisten durchgesetzt. Kritiker halten das Aussetzen der Einbürgerungen für einen Vorwand. Schließlich beschränke sich das Dänisch-Sein ja nicht auf einen Handschlag, meinten einige.

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