Tod nach Infektion mit Hantavirus in China sorgt für Hysterie

Während in Wuhan das normale Leben langsam wieder anläuft, hat ein Todesfall nach Infektion mit dem Hantavirus in den sozialen Medien Panik ausgelöst.
Während in Wuhan das normale Leben langsam wieder anläuft, hat ein Todesfall nach Infektion mit dem Hantavirus in den sozialen Medien Panik ausgelöst. Copyright Andy Wong/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews
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Berichten zufolge ist eine Person in China an einer von Nagetieren übertragenen Hantavirus-Infektion gestorben, was eine - völlig unbegründete - Furcht vor einer "Coronavirus 2.0″-Pandemie in den sozialen Medien ausgelöst hat.

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China war das erste Land, in dem das Coronavirus zu einer Epidemie und schließlich zu einer Pandemie führte. Viele Menschen haben auch jetzt bei der Lockerung der Maßnahmen in Wuhan weiter Angst, sich mit der Lungenkrankheit COVID-19 anzustecken, die vom Coronavirus ausgelöst werden kann.

Vor dem Hintergrund dieser Stimmung meldete der staatliche Sender The Global Times, dass eine Person aus in der Provinz Yunnan auf dem Weg zur Arbeit gestorben ist und diese Person positiv auf das Hantavirus getestet wurde. "Weitere 32 Personen im Bus wurden getestet", hieß es in einem Tweet.

Die Meldung sorgte in den sozialen Medien für eine regelrechte Hysterie. Der entsprechende Tweet der Global Times wurde tausende Male geteilt. Und auch noch in den letzten 24 Stunden wurden mehrere Hundert Tweets mit dem entsprechenden Hashtag abgesetzt. 

Wer sich aber im Internet - etwa auf dem Internetportal Infektionskrankheiten.de - über das Hantavirus informiert, stellt schnell fest, dass von dem Virus allerdings keine Epidemie-Gefahr ausgeht. Denn Hantaviren werden von Nagetieren wie Mäusen und Ratten übertragen und über ihren Urin und Kot ausgeschieden. Die Erreger können sich aber nicht von Mensch zu Mensch verbreiten.

"Meist werden Hantaviren eingeatmet, beispielsweise zusammen mit aufgewirbeltem Staub, welcher die Erreger enthält. Eine Ansteckung ist ebenso durch einen Biss der Tiere möglich. Bei der Gartenarbeit können die Viren aus befallener Erde über kleine Verletzungen der Haut, beispielsweise an den Händen, in den Körper eindringen. Auch eine Übertragung durch Lebensmittel, die mit Ausscheidungen infizierter Nagetiere verunreinigt wurden, ist möglich."

Mit der Bitte, keine Panik zu verbreiten, schrieb eine Wissenschaftlerin auf Twitter, dass Hantaviren in der Welt seit mehr als 70 Jahren bekannt sind und es sogar Impfungen gibt.

Zu den Symptomen gehören Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Husten, Übelkeit und Erbrechen. Einige Patienten können schwere oder lebensbedrohliche Symptome entwickeln, und es kann bis zu sechs Wochen ab dem Zeitpunkt des Kontakts dauern, bis Symptome auftreten.

In Deutschland kommt es nur in sehr seltenen Fällen zu Todesfällen.

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