Niederlande rufen 600.000 defekte Gesichtsmasken zurück

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Copyright Zsolt Czegledi/MTI via AP
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Von Alexandra Leistner
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Die niederländischen Behörden haben 1,3 Millionen Gesichtsmasken aus China erhalten und verteilt. Ein großer Teil schützt offenbar nicht so wie er sollte.

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Die Niederlande haben Hunderttausende von Gesichtsmasken, die aus China importiert wurden, zurückgerufen, nachdem sie für defekt befunden wurden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Die niederländischen Behörden hatten am 21. März 1,3 Millionen Gesichtsmasken aus China erhalten und einige davon an Gesundheitsdienstleister verteilt, die gegen die Ausbreitung der tödlichen COVID-19-Pandemie kämpfen.

Das Gesundheitsministerium erhielt daraufhin "einen Hinweis, dass die Qualität der Lieferung bei der Inspektion nicht den geforderten Standards entsprach", hieß es in einer an Euronews gesandten Erklärung.

"Ein zweiter Test bestätigte, dass die Gesichtsmasken nicht den erforderlichen Qualitätsstandards entsprachen. Es wurde also beschlossen, die Verwendung der gesamten Lieferung einzustellen."

Die Masken hatten eine KN95-Zertifizierung, die besagt, dass sie über 95% der Partikel filtern. Nach Angaben des staatlichen Rundfunksenders NOS betrifft der Rückruf 600.000 Masken.

Das Ministerium hat versichert, dass "neue Lieferungen zusätzlichen Standardprüfungen unterzogen werden".

Die Niederlande haben laut Statistik der John Hopkins Universität bisher 10.930 bestätigte Fälle des neuartigen Coronavirus und 772 Todesfälle erfasst.

Türkei und Spanien haben Probleme mit Schnelltests

Es ist nicht das einzige Land, das defekte medizinische Schutzkleidung aus China importiert hat, um die Krankheit zu bekämpfen.

Spanien kündigte am Donnerstag an, dass es 640.000 Schnelltests zurückgeben werde, die es von einer chinesischen Firma gekauft hatte, nachdem festgestellt wurde, dass die Tests eine Verlässlichkeit von nur 30% hatten.

Die Regierung betonte, dass die Kits CE-zertifiziert seien - was die Konformität mit den europäischen Normen anzeigt - und dass sie über einen spanischen Zwischenhändler gekauft worden waren.

Die chinesische Botschaft in Madrid sagte jedoch auf Twitter, dass Shenzen Bioeasy Biotechnology, der Hersteller der Kits, von den Behörden des Landes keine offizielle Lizenz für den Verkauf medizinischer Produkte erhalten habe.

Spanien ist das vom Coronavirus am zweithäufigsten betroffene Land Europas. Italien hatte bis Samstag über 73.000 bestätigte Fälle und 5.900 gemeldete COVID-19-Todesfälle.

Der türkische Gesundheitsminister gab während einer Pressekonferenz am Freitag bekannt, dass Proben von Schnelltests, die er von einer chinesischen Firma erhalten hatte, nicht den Wirksamkeitsstandards entsprachen und dass stattdessen eine andere, ebenfalls chinesische Firma ausgewählt worden war, um die Tests zu liefern.

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