Vermissen Sie Ihre Kollegen? Bürogeräusche fürs Homeoffice boomen

Homeoffice während des Lockdowns
Homeoffice während des Lockdowns Copyright Tony Dejak/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Andrea Büring
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Kaffeemaschinen, Kopierer, Tastaturen - was zu Bürozeiten verhasst war, fehlte vielen Menschen am heimischen Schreibtisch. Seit der Coronakrise haben Internetseiten mit Geräuschkulissen enormen Zulauf.

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Der Computer ist hochgefahren und der selbstgekochte Kaffee griffbereit. Jetzt könnte es eigentlich losgehen. An Arbeit mangelt es nicht. Und dennoch... mit der richtigen Konzentration hapert es.

Denn es ist - zu ruhig.

So oder so ähnlich mögen sich manche Szenen im Homeoffice abgespielt haben. Nur so ist zu erklären, dass es seit der Coronakrise einen regelrechten Ansturm auf Internetseiten gibt, die Hintergrundsgeräusche anbieten.

Wir sind nicht allein

Kaffeemaschinen, Drucker, Geplauder - das ist der Soundtrack unseres Büroalltags. Er vermittelt ein Gefühl von Nähe. Man weiß, man sitzt nicht allein vor dem Computer, sondern kann sich austauschen oder eine Frage stellen.

Die Geräuchkulisse zwingt uns dazu, uns stärker zu konzentrieren.

Digitalisiertes Tippen

Mittlerweile kommen die Bürogeräusche aus dem Netz.

Dem belgischen Toningenieur Stéphane Pigeon zufolge wurde seine Seite Mynoise.net bis zu 200.000 Mal aufgerufen: Neben der Kategorie "Calm office" - also den ruhigen Bürogeräuschen - kann auch zwischen einem Wasserfall, Regen auf einem Zeltdach und entferntem Donner wählen.

The "Sound of colleagues" hatte sogar mehr als eine Million Zugriffe. Dort bastelt man sich seine Büroatmosphäre ganz individuell zusammen: mit einem Lautstärkeregler für Kaffeemaschinen, Drucker und Tastaturen.

Auf Twitter empfiehlt ein User, auf dieser Internetseite die Geräusche von Kollegen zu hören - mit Kopfhörern. Früher sei es genau andersherum gewesen - als die Kopfhörer noch als Lärmschutz im Großraumbüro dienten.

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