Rasant steigende Zahlen in Europa: 52.010 Neuinfektionen in Frankreich

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Copyright Emilio Morenatti/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa
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Viele EU-Länder greifen zu strengeren Maßnahmen gegen die Pandemie.

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Rasant steigende Corona-Zahlen treiben viele EU-Staaten zu immer härteren Maßnahmen gegen die Pandemie.

Wieder Alarmzustand in Spanien

Spanien rief am Sonntag erneut den nationalen Alarmzustand aus. Regierungschef Pedro Sanchez sagte:

"Je mehr wir zuhause bleiben und je weniger Kontakte wir haben, desto eher sind wir geschützt und desto mehr beschützen wir die, die wir lieben. Weniger Mobilität, weniger Kontakte, das bedeutet, weniger Möglichkeit, sich anzustecken. Deshalb: lasst uns doch soweit wie möglich zuhause bleiben."

In Europa gehen Infektions- und Sterbezahlen steil nach oben. Bis Sonntag registrierte die EU-Seuchenbehörde ECDC 208.627 Todesfälle mit oder wegen Corona für die 27 EU-Staaten, Island, Liechtenstein, Norwegen und Großbritannien.

Neuer Höchststand der Neuinfektionen in Frankreich

In Frankreich (67 Millionen Einwohner) wurde mit 52.010 neuen Infektionen an diesem Sonntag der bisherige Höchstwert überschritten. Seit Samstag gilt für rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner eine nächtliche Ausgangssperre.

Nächtliche Ausgangssperre auch in Belgien

Auch in Belgien hat die Regierung bereits eine nächtliche Ausgangssperre verfügt, dazu die Schließung von Kneipen und Restaurants und strikte Kontaktbeschränkungen. Die Regionalregierung für Brüssel schärfte dies am Wochenende noch nach. Ab Montag gilt in der Hauptstadt überall Maskenpflicht, alle Theater, Kinos, Museen, Sportstätten und Schwimmbäder werden geschlossen. Heimarbeit ist - soweit möglich - Pflicht.

Überall in Europa ziehen Regierungen wieder die Bremse an - auch in dem verzweifelten Bemühen, einen kompletten Lockdown zu vermeiden.

20.000 Neuinfektionen in Italien

In Italien, wo ein Rekordwert von mehr als 20.000 Neuansteckungen am Tag erreicht wurde, sollen ab Montag bis zum 24. November Kinos, Theater,Fitnessstudios, Bäder, Skiresorts und Konzerthallen nicht mehr öffnen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Restaurants und Bars müssen um 18 Uhr schließen. Ferner muss der Unterricht für mindestens 75 Prozent der Gymnasialschüler online abgehalten werden.

Regierungschef Giuseppe Conte sagte:

"Ich mag das Wort Ausgangssperre nicht, aber ich möchte doch wirklich alle sehr bitten, das Haus nur in Ausnahmefällen zu verlassen, wenn es für die Arbeit nicht anders geht, für die Gesundheit, oder zum Studieren. Bleiben Sie im Kreis der Familie."

Einschränkungen in Österreich

In Österreich gilt seit Sonntagnacht in Restaurants eine Höchstzahl von sechs statt bisher zehn Erwachsenen pro Tisch. Bei Tanz- oder Yogakursen oder privaten Geburtstagsfeiern dürfen sich nur noch sechs Personen treffen, draußen zwölf. Auch Österreich (8,8 Millionen Einwohner) hatte am Samstag einen Rekordwert bei Neuinfektionen erreicht: 3614 Fälle binnen 24 Stunden. Bei der Ansteckungszahl pro 100.000 liegt Österreich nach ECDC-Angaben mehr als doppelt so hoch wie Deutschland.

Proteste gegen Corona-Regeln

Wie in Deutschland lehnen sich auch andernorts Bürger gegen die Beschränkungen auf. In Italiens Hauptstadt Rom kam es bei Protesten gegen Ausgangssperren in der Nacht zum Sonntag zu Ausschreitungen. In der Nacht zuvor hatte es in Neapel Proteste gegeben. In Brüssel zerstreute die Polizei eine Gruppe von 200 Demonstranten.

In London demonstrierten Tausende Menschen gegen die Corona Maßnahmen der britischen Regierung und sprachen von Tyrannei oder Überwachung.

Die Regierung in Wales erntete mit einem Verkaufsverbot für etliche Waren in Supermärkten massive Kritik. Diese dürfen nur noch "essenzielle Waren" verkaufen - Geräte wie Wasserkocher, Textilien, aber auch Postkarten oder Geschirr sind in den Läden mit Plastikfolien oder anderen Barrieren abgesperrt.

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