Athen ächzt unter drittem Lockdown, aber: "Deutlich mehr Autofahrer"

Der Straßenverkehr in Athen unterschied sich am ersten Tag des Lockdowns kaum von anderen Werktagen
Der Straßenverkehr in Athen unterschied sich am ersten Tag des Lockdowns kaum von anderen Werktagen Copyright Euronews
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Von Mixalis Arampatzoglou mit Euronews
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Am Straßenverkehr war es nicht abzulesen: Athen und die Region Atiika sind seit diesem Donnerstag im dritten Corona-Lockdown. Autofahrern und Autofahrerinnen drohen bei Missachtung der Regeln 300 Euro Bußgeld. Trotzdem waren viele von ihnen unterwegs.

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Athen und die Region Attika sind zum dritten Mal im Corona-Lockdown, aber im Straßenbild spiegelte sich das am ersten Tag der Maßnahme nicht wieder.

Der Verkehr floss mehr oder weniger wie an anderen Werktagen. Zum selben Schluss kam auch die Verkehrsüberwachungszentrale der Region Attika. Beim ersten Lockdown im März habe das anders ausgesehen, sagte der Leiter Kimon Logothetis gegenüber Euronews: "Wir haben keine besonderen Verkehrsprobleme. Während der morgendlichen Rushhour haben wir ein oder zwei Staus auf den zentralen Straßen gesehen. Auf jeden Fall erinnert das nicht an den ersten Lockdown, als die Straßen fast leer waren. Damals sahen wir nur Einsatzfahrzeuge, einige Busse und ein paar Taxis. Heute sehen wir deutlich mehr Autofahrer in unserem Straßennetz."

Bußgeld von 300 Euro droht

Dabei wurden im Vergleich zu März nicht nur die Lockdown-Regeln, sondern auch die Polizeikontrollen verschärft. Das Bußgeld für unerlaubte Fahrten beträgt 300 Euro.

Euronews-Korrespondent Mixalis Arampatzoglou zog in Athen ein Zwischenfazit: "Es ist der erste Tag der dritten Abriegelung und in Athen scheint es verkehrstechnisch ein normaler Tag zu sein. Nach Angaben der Verkehrsexperten der Region Attika hat der Verkehr im Vergleich zum ersten Tag der ersten Abriegelung im März um 50 Prozent zugenommen."

"Richtig, dass sie rausgehen"

Eine junge Autofahrerin in Athen sagte: "Es ist mehr los als bei der ersten Abriegelung, wahrscheinlich weil die Leute müde sind von den Einschränkungen und der ganzen Situation."

Eine andere Frau meinte bei einem Zwischenstopp: "Es sind mehr Leute unterwegs, aber vielleicht sollte das auch so sein, um die Wirtschaft in Gang zu bringen. Ich denke, diese Stagnation wird noch größere Probleme mit sich bringen. Wenn die Leute sich an die Hygiene-Maßnahmen halten, dann ist es richtig, dass sie rausgehen."

Für zunächst zwei Wochen dürfen die Menschen in Attika nicht nach draußen. Ausnahmen gelten für Einkäufe, Arztbesuche oder für das Ausführen von Haustieren. Zusätzlich gibt es eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21 und fünf Uhr.

Verlängerung ist möglich

Nach der Auswertung der Infektionszahlen wird entschieden, ob die Einschränkungen über den 28. Februar hinaus verlängert werden. An diesem Donnerstag registrierte die nationale Gesundheitsbehörde 1.327 Neuinfektionen und 22 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden. Bei acht Neuinfizierten handelte es um Urlauber und Urklauberinnen aus dem Ausland.

Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten beträgt jetzt 168.872, die der Todesfälle 6.056. Die Regierung in Athen hatte dern Lockdown am Dienstag beschlossen, um das Gesundheitssystem zu entlasten.

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