Bauernopfer: Spanische Olivenölproduzenten leiden unter Strafzöllen

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Von Juan Carlos de Santos
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Spanische Olivenproduzenten fordern diplomatischen Verhandlungen zwischen Spanien, der Europäischen Union und der neuen US. Regierung unter Joe Biden. Sie leiden unter Strafzöllen aufgrund eines Konflikts um die Luftfahrt, mit dem sie nichts zu tun haben.

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Spanisches Olivenöl ist ein Exportschlager. Der wichtige US-amerikanische Markt aber ist eingebrochen - um 80 Prozent. Unter Donald Trump wurde das Öl mit einem 25-prozentigen Strafzoll belegt - als Vergeltung für Airbus Subventionen durch die EU. Der Wechsel im Weißen Haus hat bisher keine Wende gebracht - die Zölle sind immer noch in Kraft. 

Spitzenprodukte halten sich gut, sie sind nicht so preissensibel und finden immer ihre Kunden - die günstigeren Produkte aber leiden unter den Zöllen.

Unsere Expansionspläne sind durch die Zölle tot. Aber wir hoffen, unsere Ziele dann weiter zu verfolgen – und zu erreichen - wenn sie aufgehoben werden sollten. Das wird aber dauern, wir haben viel Geld für unsere direkten Operationen da drüben in den USA verpulvert.
Fernando García de la Cruz
Aceites García de la Cruz

Große Investitionen, dank derer spanisches Olivenöl zum Marktführer gemacht werden sollte, sind verpufft. Die Exporte sind von 6 bis 8.000 Tonnen auf nur noch 700 Tonnen gefallen - das hat finanzielle Konsequenzen.

Wegen der fehlenden indirekten Exporte, also Käufe aus anderen EU-Ländern, die dann in die USA exportieren, reden wir von einem wirtschaftlichen Verlust von gut 4 Milliarden Euro.
Rafael Pico Lapuente
Asoliva

Dabei sind die Olivenölimporte aus den USA im Jahr 2020 um 19 % gestiegen. Um keine Marktanteile zu verlieren, haben viele spanische Exporteure den Zoll umgangen, indem sie Öl aus Tunesien oder Portugal abgefüllt und gehandelt haben. Die importe aus Tunesien sind um 700 Prozent, die aus Portugal um 850% gestiegen.

Wenn sich das nicht ändert, ist der Olivenölsektor weiter zur Verlagerung gezwungen, aber wir schaden damit unseren Herstellern. Die geraten in eine Rentabilitätskrise, und das gefährdet Abertausende von Arbeitsplätzen in einem für Spanien so wichtigen Sektor wieder Olivenproduktion.
Iñaki Benito
Spanische Agrar- und Ernährungsgenossenschaften

Die Olivenproduzenten fordern diplomatische Verhandlungen zwischen Spanien, der Europäischen Union und auf höchster Ebene mit der neuen US-Regierung unter Joe Biden. Sie wollen so schnell wie möglich ein Ende dieser exzessiven Zölle, unter denen spanische Unternehmen und Produzenten leiden. Sie sehen sich als Opfer in einem Konflikt um die Luftfahrt, mit dem sie nichts zu tun haben.

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