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Apotheke darf "BioNTech-Impfstoff-Globuli" nicht mehr verkaufen

Impf-Spritzen - Symbolbild
Impf-Spritzen - Symbolbild Copyright Manu Fernandez/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Copyright Manu Fernandez/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit dpa, t-online
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Echt jetzt? Eine Apotheke in Koblenz hatte im Internet vermeintliche Corona-Impfstoffe als "Globuli oder Dilution" angeboten.

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Das ziemlich unglaubliche Angebot der Schloss-Apotheke in Koblenz sorgt auch international für Aufsehen. "Wir haben Pfizer/BioNTech Covid-19-Vaccine in potenzierter Form bis D30 als Globuli oder Dilution (zur Ausleitung) vorrätig." war bis Freitag auf der Internetseite der Apotheke zu lesen, wie t-online zuerst berichtete.

Dann wurde darüber gerätselt, was "Impfstoff-Globuli" sein und wofür sie gut sein könnten.

Im Internet-Angebot der Apotheke war von "Ausleitung" die Rede. Nach Auskunft der Apothekerin gegenüber dpa sei das homöopathische Mittel nicht als Impfstoff angeboten worden. Die Globuli sollten die Impfung "besser und richtiger wirken lassen (...) möglichst ohne Nebenwirkungen zu entfalten." Ärztinnen, Ärzte, Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker aus Rheinland-Pfalz sollen sich bei der auf Homöopathie spezialisierten Apotheke nach einem derartigen Produkt erkundigt haben.

"Der Glaube stärker als der Verstand"

Doch kurz nach der Veröffentlichung des Angebots der speziellen Globuli im Internet hat das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung das umstrittene Präparat gestoppt. Der Präsident des Landesamts, Detlev Placzek, sagte: "Da ist der Glaube stärker als der Verstand."

Die Behörden wollen herausfinden, ob tatsächlich Impfstoffe zur Herstellung der Globuli verwendet wurden. Nach Angaben der Apothekerin hatte sie "Restmengen nach dem Aufziehen der Impfdosen, die sonst in den Müll geworfen worden wären, aus dem Impfzentrum in Koblenz und aus einem Altenheim mit in die Apotheke genommen."

Unter dem Hashtag #impfnosoden gab es einen Aufschrei in den sozialen Medien. Nosoden sind homöopathische Mittel, die aus "krankem" oder pathologischem Material wie Krankheitserregern, Blut oder Eiter hergestellt werden.

Sogar Pfizer Deutschland reagiert - mit einem Scherz.

Auf der Internetseite der Schloss-Apotheke Koblenz gibt es mittlerweile eine Art Eingeständnis: "Wir informieren hiermit alle Kundinnen und Kunden, die unser homöopathisches Präparat zur besseren Verträglichkeit der Corona-Impfungen erworben haben. Das von uns angebotene Produkt ist ausdrücklich kein Ersatz für eine Impfung und führt auch zu keinem impfähnlichen Schutz. (...) Das Produkt wurde streng nach den Standards der homöopathischen Lehre hergestellt und wirkt auf die für homöopathische Mittel übliche Weise. Auch die Begrifflichkeiten sind entsprechend gewählt worden. Eine darüber hinausgehende Wirkung - insbesondere als Impfstoff - verspricht das Produkt nicht. Wir haben uns dazu entschlossen, das Produkt nicht mehr anzubieten."

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