Nach Putsch - Sudans Militärs lassen Zivilisten wieder mitregieren

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Von su mit dpa, AP, AFP
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Sudans Militärmachthaber wollen den durch einen Putsch gestürzten zivilen Ministerpräsidenten Abdalla Hamdok wieder einsetzen. Hamdok darf nach einem Deal ein Kabinett mit zivilen Vertretern bilden.

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Sudans Militärmachthaber wollen den durch einen Putsch gestürzten zivilen Ministerpräsidenten Abdalla Hamdok wieder einsetzen. Hamdok dürfe ein Kabinett mit zivilen Vertretern bilden, hieß es in einer Mitteilung der sogenannten Initiative für Nationale Reformen.

Nach langwierigen Verhandlungen zwischen den Putschisten und der Gruppierung ziviler Volksvertreter wurde demnach auch die  Freilassung aller politischen Gefangenen vereinbart, die während des Putsches am 25. Oktober festgenommen worden waren. Die Vereinbarung müsse jedoch noch von beiden Verhandlungsparteien unterschrieben werden, hieß es.

Die UNO und die USA hätten beim Zustandekommen des Deals eine „entscheidende Rolle“ gespielt, hieß es offiziell.

US-Außenminister Antony Blinken:

„Das Recht des sudanesischen Volkes, friedlich zu protestieren, muss geschützt werden. Und wir schließen uns dem sudanesischen Volk an, mit der Forderung nach der Wiedereinsetzung von Ministerpräsident Hamdok und seiner zivilen Übergangsregierung sowie der Freilassung aller Personen, die festgenommen wurden, weil sie ihren Widerstand gegen die militärische Machtübernahme geäußert haben."

PUTSCH

Nachdem Hamdok im Oktober 2021 eine von General Burhan geforderte Auflösung der Regierung abgelehnt hatte, war es zu großen Protestaktionen gekommen. Ein Teil der Demonstranten forderte, die vollständige Machtübergabe an die Zivilbevölkerung zu unterstützen, andere verlangten bei einer mehrtägigen Sitzblockade vor dem Präsidentenpalast eine Rückkehr zur „Militärherrschaft“. Am 25. Oktober 2021 putschte das Militär gegen die Regierung.

Nach dem Putsch löste Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan die Regierung auf, verhängte den Ausnahmezustand, Hamdok wurde unter Hausarrest festgehalten. Tausende Sudanesen protestierten, mindestens 15 Zivilisten starben durch Schüsse bei Kundgebungen.

Auch die internationale Gemeinschaft verlangte die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung. Mitte September hatte die UNO noch "Fortschritte beim Übergang zur Demokratie" im Sudan gelobt.

su mit dpa, AP, AFP

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