MH17-Abschuss: Anklage fordert lebenslange Haftstrafen

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Von Euronews mit dpa, AFP
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Im Prozess zum Abschuss von MH17 über der Ostukraine hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haftstrafen für die vier Angeklagten gefordert. Der Prozess ist politisch heikel.

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Im Prozess um den Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 der Malaysia Airlines über der Ostukraine im Juli 2014 hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe gegen die vier Angeklagten gefordert.

Die damaligen Offiziere der prorussischen Rebellen seien für den Tod von fast 300 Menschen verantwortlich, erklärten die Vertreter der Anklage vor dem Strafgericht am Amsterdamer Flughafen. "Wir fordern, dass die vier Angeklagten jeweils zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt werden – wegen ihrer Rolle beim Absturz eines Flugzeugs und ihrer Verantwortung und den gemeinschaftlichen Mord an 298 Passagieren", sagte Staatsanwältin Manon Ridderbeks.

Russland fordert unparteiisches Verfahren

Der russische Außenminister Lawrow hält dagegen: "Wir sehen hier deutliche Versuche, dies nicht als einen Kriminalfall darzustellen, sondern dass die Angeklagten im Auftrag Russlands handelten. Es ist völlig inakzeptabel. Diese Versuche sind grundlegend fehlerhaft. Es handelt sich um ein Strafverfahren. Und genau als solches stellen wir uns das Verfahren vor. Und alle unparteiischen Juristen verstehen, dass es genau das ist."

Der Prozess wird in Abwesenheit der Angeklagten geführt. Nur einer lässt sich von Verteidigern vertreten. Alle bestritten jede Verantwortung. Die MH17 war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Die Todesopfer stammen aus insgesamt 16 Ländern, die meisten aus den Niederlanden. Ein Urteil wird frühestens im September 2022 erwartet.

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