Verstärkter Beschuss von Mariupol, Einwohner in Richtung Russland verschleppt

Kirche im umkämpften Mariupol am 10. März 2022.
Kirche im umkämpften Mariupol am 10. März 2022. Copyright Evgeniy Maloletka/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von euronews mit dpa
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Die Kämpfe an den Frontabschnitten in der Ukraine wurden weiter fortgesetzt, so auch der russische Beschuss von Mariupol. Nach ukrainischen Angaben wurden Hunderte Zivilisten aus der Hafenstadt auf russisch kontrolliertes Gebiet gebracht - gegen ihren Willen.

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Die Kämpfe an den Frontabschnitten in der Ukraine wurden zuletzt fortgesetzt, so auch der russische Beschuss von Mariupol. Präsident Wolodymyr Selenskyj wandte sich erneut an die ukrainische Bevölkerung, an Russland und die Welt.

Nach Angaben des Stadtrates der unter russischem Beschuss stehenden Stadt Mariupol sind Hunderte Einwohner gegen ihren Willen in Richtung Russland gebracht worden. Bilder aus dem von pro-russischen Separatisten kontrollierten Donezk zeigen Flüchtlinge in einer Schule.

Zuvor hatte sich die ukrainische Regierung mit Moskau auf die Einrichtung von zehn Fluchtkorridoren aus belagerten Städten geeignet, so auch auf Mariupol am Schwarzen Meer. Tausende Menschen hätten so aus verschiedenen Städten in Sicherheit gebracht werden können.

Der Kampf um die Hafenstadt Mariupol hält an. Aufnahmen des russischen Staatsfernsehens sollen einen nicht näher benannten Vorort von Mariupol zeigen und die Not der Menschen, die dort leben.

Bisher fast 230 Tote allein in Kiew

Die Hauptstadt Kiew kann sich weiter verteidigen. Die ukrainischen Truppen scheinen jede Möglichkeit zu nutzen, um auch zukünftige Angriffe abwehren zu können. Nach Angaben der Stadt wurden seit Beginn der russischen Invasion mindestens 228 Menschen getötet, darunter vier Kinder. Mehr als 900 Menschen seien verletzt worden.

Auch die Stadt Charkiw wurde weiter beschossen. Rettungsteams durchsuchten zuletzt Trümmer nach Überlebenden der Angriffe. Hier starben den Behörden zufolge seit Kriegsbeginn mindestens 500 Menschen.

Selenskyj: friedliche Lösung muss her

Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte zuletzt, die Verhandlungen mit Russland müssten mit einem Friedensabkommen enden:

Die Ukraine hat immer eine friedliche Lösung gesucht, jetzt umso mehr.
Wolodymyr Selenskyj
Präsident der Ukraine

"Ich bin sicher, dass Sie verstehen, dass die Verhandlungen nicht einfach oder angenehm sind. Aber sie sind notwendig, denn es geht um Menschenleben. Die Ukraine hat immer eine friedliche Lösung gesucht, jetzt umso mehr. Wir zählen jeden Toten, denn uns schmerzt jede zerstörte Familie, jedes zerbombte Haus sehr."

Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine hat die Arbeit einer Reihe von prorussischen Parteien für die Dauer des Kriegs im Land verboten. Auch das teilte Selenskyj in der Nacht zum Sonntag per Videobotschaft mit.

Ukrainische Medienberichte: Kaserne im Süden getroffen

Hohe Opferzahl in zerstörter Kaserne in Mykolajiw Nach einem Raketenangriff russischer Truppen auf eine Kaserne in Mykolajiw im Süden der Ukraine sollen Helfer am Samstag mindestens 50 Tote aus den Trümmern geborgen haben. Insgesamt hätten rund 200 Soldaten in dem Gebäude geschlafen, als die Raketen einschlugen, berichtete die ukrainische Online-Zeitung "Ukrajinska Prawda" am Samstag. Knapp 60 Verletzte seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine - der Südosten des Landes ist bereits unter russichen Kontrolle. Die Einwohner der Stadt Odessa machten sich zuletzt auf eine russische Offensive gefasst.

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