Russland verkündet nach Verlusten Strategiewechsel: Neuer Schwerpunkt Donbas

Eine ältere Frau läuft durch Odessa.
Eine ältere Frau läuft durch Odessa. Copyright AP Photo/Petros Giannakouris
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Von Euronews mit dpa, afp, ap
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Russlands Vormarsch in der Ukraine stockt. Nach schweren Verlusten will Moskau nun erstmals die Strategie ändern.

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Die russische Armee will ihre Taktik ändern und sich nach eigenen Angaben künftig auf die "Befreieung" des Donbass konzentrieren. Zuletzt war ihr Vormarsch auf mehrere ukrainische Städte ins Stocken geraten.

Mariupol: Frankreich kündigt Hilfe bei Evakuierung an

Die Lage in Mariupol ist weiter katastrophal. Die Menschen leben im Untergrund, haben nicht genug zu essen und keine medizinische Versorgung. Täglich heulen die Sirenen, täglich schlagen Bomben ein.

Ein Krankenhaus, das seit dem russischen Eimarsch als Schutzraum für Zivilisten genutzt wurde, steht nun unter der Kontrolle der von Moskau unterstützten Donezker Separatisten. Das Gebäude trägt die Spuren der Bomben – die meisten Bauten der Hafenstadt liegen nach über einem Monat Krieg in Schutt und Asche.

Mindestens 2000 Zivilisten sind nach Angaben der ukrainischen Behörden in Mariupol bereits getötet worden. Allein beim Beschuss eines als Schutzraum dienenden Theaters vergangene Woche gab es nach jüngsten Schätzungen 300 Todesopfer.

Zehntausende Menschen harren noch in Mariupol aus. Frankreich will ihnen helfen – und gemeinsam mit Griechenland und der Türkei eine Evakuierungsaktion starten.

"Befreiung" des Donbas: Russland ändert Strategie

Doch insgesamt verlangsamt sich der russische Vormarsch weiter. In Kiew wurden die Truppen offenbar um einige Kilometer zurückgedrängt.

Die Ungewissheit und die Angst vor weiteren Angriffen sind in der Hauptstadt aber weiter groß. Präsident Selenskyj sagte im ukrainischen Fernsehen: "Unsere Streitkräfte wehren weiterhin feindliche Angriffe im Süden des Landes, im Donbas, in Richtung Charkiw und in der Region Kiew ab. Sie verteidigen uns, indem sie die Aktionen Russlands einschränken und ihnen klarmachen: Reden ist notwendig, dringend und richtig. Wir müssen reden, wir brauchen Ergebnisse, nicht nur Verzögerungen des Kriegs..

Nach den Verlusten der letzten Tage hat die russische Armee nun einen Strategiewechsel angedeutet. Man konzentriere sich jetzt auf die – Zitat – „Befreiung“ des Donbas in der Ostukraine.

Gleichzeitig räumte Moskau den Tod von über 1350 Soldaten seit Beginn der Invasion ein. Der Kreml warf dem Westen einmal mehr vor, mit den Waffenlieferungen an die Ukraine einen „großen Fehler“ gemacht zu haben. Zuletzt hatte die Deutschland angekündigt, Kiew solle weitere Waffen aus den Beständen der Bundeswehr erhalten.

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