Teure Probleme mit der Luxus-Jacht Dilbar von Putin-Freund Usmanow im Hamburger Hafen

Von außen nicht zu sehen: Riesen-Jacht Dilbar im Hamburger Hafen im Dock von Blohm+Voss
Von außen nicht zu sehen: Riesen-Jacht Dilbar im Hamburger Hafen im Dock von Blohm+Voss Copyright Martin Meissner/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP, dpa
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Der Oligarchen-Familie Usmanow gehört nicht nur die Luxus-Jacht Dilbar, sondern sie hat auch Immobilien am Tegernsee.

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Die Dilbar ist eine der größten Mega-Jachten der Welt, das 156 Meter lange Luxus-Schiff liegt weiter in einem Dock in Hamburg.

Wie erst kürzlich ermittelt wurde, gehört sie der Schwester des russischen Oligarchen Alisher Usmanow (auch: Usmanov). Zuvor war der 68-jährige gute Bekannte vom russischen Präsidenten Wladimir Putin als Besitzer vermutet worden. Doch hinter den Besitzrechten an der Dilbar verbarg sich ein Firmengeflecht.

Beide Geschwister - also Gulbahor Ismailowa und Alisher Usmanow - stehen auf der EU-Sanktionsliste gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine.

Alexei Druzhinin/AP
Wladimir Putin und Alisher Usmanow 2017Alexei Druzhinin/AP

Jetzt nicht mehr in der Villa am Tegernsee

Usmanow war aber nicht nur der Vorbesitzer der riesigen Dilbar, er hat auch Schlagzeilen durch seine Villen am Tegernsee gemacht. Die Immobilien um Rottach-Egern sind offenbar ebenfalls nicht einfach in seinem Besitz, sondern werden oft von Treuhändern und Offshore-Firmen verwaltet. Laut Münchner Merkur hat der Oligarch gleich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 28. Februar, so erzählen Nachbarn eines seiner Anwesen, "gleich die Koffer gepackt“ und sei mit seiner Entourage "weg“ gewesen. Die Familie von Usmanow haben die Nachbarn nicht gesehen, aber wandern war der Unternehmer meist mit fünf Bodyguards.

Die Mutter heißt Dilbara

Zum Milliardär geworden ist der in Usbekistan geborene Alisher Usmanow durch seine USM Holding, zu der mit Metalloinvest der größte Eisenproduzent Russlands gehört. Doch als er jung war, hat Usmanow Übersetzungen aus dem Arabischen gemacht - und zunächst mit Plastiktüten und Zigaretten gehandelt, bevor er immer größere Firmen aufbaute. Seine Mutter war übrigens eine Russischlehrerin mit dem Vornamen Dilbara.

Die Luxus-Jacht als teures Problem in Dock Elbe 17 in Hamburg

Laut Bundeskriminalamt darf die etwa 500 bis 600 Millionen Euro teure Dilbar jetzt "nicht mehr veräußert, vermietet oder belastet werden". Wirklich beschlagnahmt haben die deutschen Behörden die riesige Dilbar aber nicht. Die Jachst ist derzeit fahruntüchtig und sollte in der Schiffswerft Blohm+Voss instand gesetzt werden. Den Auftrag dafür hatte ein Unternehmen namens Navis Marine Ltd. auf den Kaimaninseln erteilt - und darüber kamen die Ermittler schließlich auf die Schwester des bekannten Oligarchen Usmanow. Die Reparaturarbeiten dürfen jetzt offenbar nicht durchgeführt werden. Es wäre wohl auch niemand da, um sie zu bezahlen. Rechtlich nicht ganz klar ist laut Medienberichten, ob Blohm+Voss die Dilbar eventuell vermieten dürfte.

Marcus Brandt/AP
Die Dilbar im Hamburger HafenMarcus Brandt/AP

Bei Blohm+Voss besetzt die offenbar sechstgrößte Jacht der Welt weiterhin Dock Elbe 17, kostet die Werft täglich einen fünfstelligen Betrag und prägt den Blick auf den Hamburger Hafen.

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