Unausgebildete russische Rekruten "unwahrscheinliche" Verstärkung gegen ukrainische Offensive.
Russland ist dabei "die Vorraussetzungen für eine Zwangsmobilisierung von ukrainischen Zivilisten in demnächst russisch besetzten Gebieten der Ukraine zu schaffen", so das Institut für Kriegsforschung ISW in Washington in seinem jüngsten Tagesbericht.
Außerdem seien Versuche zu erwarten, die Invasion der Ukraine und die Besatzung von russischer Seite neu zu definieren, undzwar als eine "Anti-Terrorrismus" Operation, so das ISW weiter.
Zur Lage an den Fronten berichtet das Institut, dass Russland frisch mobilisierte Rekruten aus dem Westlichen Militärbezirk praktisch ohne Training an die Fronten in den Regionen Kherson und Kharkiv schickt.
Es sei unwahrscheinlich, dass Soldaten mit zwei oder drei Tagen Training die russischen Stellungen gegen die ukrainische Gegenoffensive im Osten und Süden ernsthaft verstärken können.
Die ukrainischen Streitkräfte haben unterdessen weiter russische Kommunikationslinien im Süden angegriffen. Insbesondere die russischen Versuche, mit Lastkähnen über den Dnjepr für Nachschub zu sorgen, wurden überwiegend vereitelt.
Außerdem haben die Ukrainer ihre Stellungen am Ostufer des Oskil konsolidieren können und sind weiter auf die Stadt Lyman vorgerückt.
Russische Quellen berichten, dass ukrainische Artillerie die letzte russische Versorgungsroute nach Lyman unterbrochen hat.
Im Osten haben laut dem britischen Verteidigungsministerium die russischen Anstrengungen zur Verteidigung von Luhansk angesichts des ukrainischen Vorrückens zugenommen.
Es wird erwartet, dass die russische Besatzung der Regionen um Donetsk und Luhansk zu erhöhten Spannungen zwischen den beiden sogenannten Volksrepubliken und Moskau führen wird.
Diese hatten sich bereits in der Vergangenheit geweigert, Soldaten außerhalb ihrer Regionen einzusetzen.