Jubel nach Rückeroberung von Cherson: Einwohner feiern Ankunft ukrainischer Truppen

Einwohner der Großstadt Cherson feiern die Ankunft ukrainischer Truppen, 11.11.2022
Einwohner der Großstadt Cherson feiern die Ankunft ukrainischer Truppen, 11.11.2022 Copyright Bernat Armangue/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.
Copyright Bernat Armangue/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Unter dem Druck der ukrainischen Gegenoffensiven hatte Russland am vergangenen Mittwoch den Abzug der eigenen Truppen aus dem nordwestlich des Flusses Dnepr gelegenen Teil Chersons angekündigt.

WERBUNG

Spezialeinheiten des ukrainischen Militärs haben Cherson, die vormals russisch besetzte Hauptstadt der gleichnamigen Region und Verwaltungseinheit im Süden des Landes erreicht. Einwohner strömten auf die Straßen, um den Rückzug der russischen Truppen zu feiern und ukrainische Flaggen zu hissen.

Selenskyj: weitere Städte warten auf Rückeroberung

Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj wandte sich in einer Videobotschaft an die Bevölkerung:

"Unsere Verteidiger näheren sich der Stadt. Schon bald werden sie da sein. Sepzialeinheiten sind bereits vor Ort... Die Menschen in Cherson haben gewartet. Sie haben die Ukraine nie aufgegeben... Genauso wird es in den Städten sein, die noch auf unsere Rückeroberung warten", so der Staatschef weiter.

Der russische Rückzug gilt als möglicher Anfang weiterer Rückeroberungen durch die ukrainischen Streitkräfte. Cherson war zuvor nicht nur von Russland besetzt, sondern auch annektiert worden.

Internationale Beobachter werten das als eine der größten Niederlagen für die russische Armee in diesem Krieg.

Russische Truppen: Abzug aus annektiertem Gebiet

Das russische Verteidigungsministerium gab an, die Truppen des Kreml hätten ihren Rückzug vom westlichen Ufers des Flusses Dnepr um fünf Uhr morgens abgeschlossen. 

Unter dem Druck der ukrainischen Gegenoffensiven hatte Russland am vergangenen Mittwoch den Abzug der eigenen Truppen aus dem nordwestlich des Flusses Denpr gelegenen Teil der Region Cherson angekündigt. Dort liegt auch die gleichnamige Gebietshauptstadt Cherson. 

Erstmals seit Kriegsbeginn hat Russland damit einen größeren Teil eines Gebiets wieder verloren, das es völkerrechtswidrig annektiert hatte und vor diesem Hintergrund als eigenes Staatsgebiet bezeichnet.

Russland verlegt regionales Verwaltungszentrum

Nach dem Rückzug aus der südukrainischen Gebietshauptstadt Cherson haben die russischen Besatzer ihr regionales Verwaltungszentrum auf den noch von ihnen kontrollierten Teil des gleichnamigen Gebiets verlegt. Ein großer Teil der russischen Administration sei bereits in die Stadt Henitschesk umgesiedelt worden, so meldeten Russlands Nachrichtenagenturen unter Berufung auf einen Sprecher der Chersoner Besatzungsverwaltung.

Henitschesk liegt ganz im Südosten von Cherson am Asowschen Meer und nur wenige Dutzend Kilometer von der Schwarzmeer-Halbinsel Krim entfernt, die Moskau bereits 2014 annektiert hatte.

Russland hatte das Gebiet Cherson kurz nach Beginn seines Angriffskriegs Ende Februar weitgehend erobert. Im September ließ der Kreml Cherson - ebenso wie die ukrainischen Gebiete Saporischschja, Luhansk und Donezk - völkerrechtswidrig annektierten.

Weitere Quellen • dpa

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

260. Kriegstag: Verlust von Cherson macht russische Landbrücke nach Odessa unmöglich

Rückzug der russischen Streitkräfte aus Cherson - Kiew bleibt skeptisch

Endlich wieder Waffen: Ukraine setzt erstmals ATACMS gegen Russland ein