Was bringt die Zukunft des Cyberspace?

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Von Rebecca McLaughlin-Eastham
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Auf dem Forum wurden die Chancen und Herausforderungen diskutiert, die mit dem rasanten technologischen Fortschritt einhergehen.

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Das Thema Cybersicherheit stand im Mittelpunkt des „Global Cybersecurity Forum“ in Saudi-Arabien. In Riad wurde über die Chancen und Herausforderungen diskutiert, die mit dem rasanten technologischen Fortschritt einhergehen. Was bringt die Zukunft des Cyberspace? Wie beeinflusst diese Entwicklung unseren Alltag?

Cybersicherheit neu denken

Noch nie zuvor hat die Cyberwelt unseren Alltag so sehr beeinflusst. In der Branche ist Cybersicherheit ein großes Thema: "Wir stehen vor der nicht kleinen Aufgabe, die globale Cyberordnung neu zu überdenken", meint Professorin Mary Aiken, die den Lehrstuhl für Cyberpsychologie an der Capitol Technology University innehat. "Und meiner Meinung nach haben wir Fortschritte gemacht."

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Professorin Mary Aiken hat den Lehrstuhl für Cyberpsychologie an der Capitol Technology University inneeuronews

Die grenzenlose Cyberwelt, die sich auf jeden Aspekt unseres Alltags auswirkt, ist komplexer als je zuvor. Das Global Cybersecurity Forum, das sich mit Themen wie Geocyber, Cyberökonomie, Cyberkonflikten, Online-Kinderschutz und der Zukunft der Cyberarbeit befasst, fand zum 2. Mal in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad statt.

Das Forum war international besetzt und das war auch das Gefühl vor Ort: Die Vordenker, Innovatoren, Geschäftsführer, Akademiker und Delegierte des öffentlichen und privaten Sektors kamen aus mehr als 100 Ländern. Die nächsten Schritte sind mehr Partnerschaften und mehr Zusammenarbeit.

Mehr Miteinander

Der Cybercrime-Leiter von Interpol plädierte angesichts der jüngsten Erfolge für eine stärkere grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Austausch von Daten:

"Wir haben Werkzeuge und sichere Plattformen, wir arbeiten bei Operationen mit privaten Partnern und Strafverfolgungsbehörden zusammen", erzählt Craig Jones. 

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Der Cybercrime-Leiter von Interpol Craig Jones plädiert für mehr Zusammenarbeiteuronews

Cyberkriminelle sind technologisch auf der Höhe der Zeit, was die Frage aufwirft, ob Verfolgungsbehörden den Wettlauf jemals gewinnen können, aber der Interpol-Direktor ist optimistisch:

"Wir werden immer mit Verbrechen zu tun haben. Sie sind allgegenwärtig in unseren Gesellschaften. Der Vorteil der Internetkriminalität ist, dass sie online stattfindet und auf Technologie basiert. Wir können einen Schritt voraus sein, wenn wir effektiv mit den Unternehmen zusammenarbeiten, die die Infrastruktur und die Software bereitstellen. Sie sind die ersten Ansprechpartner."

Cybersicherheit im Energiebereich

Ein weiteres wichtiges Thema der Veranstaltung war die Cybersicherheit in der gesamten Energieversorgungskette. In verschiedenen Runden wurde das geopolitische Umfeld und die Cybersicherheit im Allgemeinen diskutiert, während auf Regierungsebene Fragen aufgeworfen wurden, wie "die Lichter anbleiben". 

"Der wichtigste Trend ist das gestiegene Bewusstsein für die Bedrohungen unserer kritischen Infrastrukturen in den Bereichen Energie, Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen", so Jeremy Jurgens, Geschäftsführer vom Weltwirtschaftsforum. "Es ist wichtig, dass wir Menschen zusammenbringen, sowohl etablierte Akteure als auch Innovatoren, die neue Lösungen anbieten können - unter Verwendung von Künstlicher Intelligenz und anderen Techniken, die uns helfen, diese Bedrohungen zu bekämpfen."

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Jeremy Jurgens ist der Geschäftsführer vom Weltwirtschaftsforumeuronews

Präventiv und proaktiv Handeln

Eine Möglichkeit, gegenwärtigen und zukünftigen Bedrohungen zu begegnen, besteht einer Cyberpsychologin zufolge darin, einen präventiven, proaktiven und schützenden Cyber-Tech-Sektor zu entwickeln, nicht zuletzt für Kinder, die online besonders gefährdet sind.

"Cybersecurity ist fantastisch. Sie schützt Ihre Daten, Ihre Systeme und Ihre Netzwerke, aber sie hilft nicht dabei, sich online zu bewegen. Die gute Nachricht ist, dass es Anzeichen für einen neuen aufstrebenden Sektor gibt, den Sektor der Online-Sicherheitstechnologien oder safety tech. Es gibt health tech, fin tech und jetzt gibt es safety tech. Ich würde mir wünschen, dass die Golfstaaten im Cyberspace eine Vorreiterrolle beim Aufbau dieses neuen Sektors übernehmen, in diesem Bereich investieren und ihn ausbauen", so Professor Mary Aiken.  

Technologischer Fortschritt bringt neue Herausforderungen

Die Probleme von heute sind allseits bekannt, aber die Technologie von morgen, insbesondere die nächste Generation von Computern, bringen andere Herausforderungen mit sich.

"Das Silicon Valley könnte zum 'Rostgürtel' werden, denn jetzt kommt eine neue Technologie - Quantencomputer - die mit Atomen und nicht nur mit herkömmlichen Halbleitern funktionieren", warnt Professor Michio Kaku, Theoretischer Physiker an der City University of New York.  Je mehr Aufklärung und Wissensaustausch über die sich verändernde Technologie und die sich entwickelnden Bedrohungen im Bereich der Cybersicherheit, desto besser, so der Wissenschaftler. Nicht zuletzt, um Mythen auszuräumen: "Wenn Leute zum ersten Mal von Cybersicherheit hören, denken sie sofort an James Bond. Sie denken an Spion gegen Spion. Sie denken an all die Tricks, die Länder anwenden, um Wahrheiten zu verstecken. Bei dieser Konferenz soll das Verständnis zwischen den Menschen gefördert werden. Es geht darum, den Unwahrheiten und Fake News, die da draußen kursieren, entgegenzuwirken. Es geht darum, sicherzustellen, dass die Menschen zusammenarbeiten und sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen."

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Professor Michio Kaku ist Theoretischer Physiker an der City University of New Yorkeuronews

Die Teilnehmer arbeiten daran, einen Beitrag zur Verbesserung des Seelenfriedens von Eltern, Geschäftsinhabern und Regierungen zu leisten und Cyberkriminelle zu bekämpfen, die sich in der heutigen schnelllebigen technischen Welt tummeln.

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