Putin wackelt mit den Füßen - Lukaschenko jetzt aufmüpfig?

Belarus Präsident Lukaschenko bei Putin am 17. Februar 2023
Belarus Präsident Lukaschenko bei Putin am 17. Februar 2023 Copyright Vladimir Astapkovich/Copyright 2023 Sputnik
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Von Euronews mit AP, AFP, Twitter
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Die Beziehungen zwischen Belarus und Russland sind kein eitel Sonnenschein. Machthaber Lukaschenko ließ durchblicken, dass er nicht freiwillig zu Putin gereist ist.

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Das Treffen zwischen Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko und Russlands Präsident in der Residenz von Wladimir Putin außerhalb von Moskau gerät nach dem Bericht von Investigativjournalisten erneut in den Fokus. Ohnehin hatten Beobachtende einige Besonderheiten bei der Begegnung registriert, wie seltsame Fußbewegungen des russischen Staatschefs. Und Lukaschenko zeigte sich etwas unwirsch.

Was war da los mit Putins Füßen?

Twitter-User "Adin from Crimea" fühlt sich beim Blick auf Putins Beine an seinen an der Parkinson-Krankheit verstorbenen Vater erinnert. Zuvor hatte der ukrainische Regierungsberater Anton Gershchenko gefragt, ob Putin da mit seinen Füßen Morse-Zeichen macht.

Einst spielten Putin und Lukaschenko regelmäßig gegeneinander Eishockey. Doch inzwischen ist Russlands Präsident 70 und sein Amtskollege aus Belarus 68 Jahre alt. 

Und einige zynische Beobachter meinen, sie warteten nur noch gegenseitig darauf, dass der andere sterbe.

Recherche-Team: Kreml hat die Übernahme von Belarus geplant

Ein Recherche-Team der Süddeutschen Zeitung, WDR und NDR hat ein Kreml-Papier aus dem Jahr 2021 analysiert, wonach Russland geplant hat, Belarus bis 2030 schrittweise zu russischem Territorium in einem sogenannten Unionsstaat zu machen. Damit würde der ohnehin umstrittene Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko als starker Mann in Minsk überflüssig. Pläne für diesen sogenannten "Unionsstaat" gibt es schon seit dem Jahr 1999. Doch von der eigentlich geplanten Zusammenarbeit ist plötzlich keine Rede mehr.

Lukaschenko zu Putin: "Wie hätte ich es ablehnen können zu kommen"

Wie stark der Einfluss von Wladimir Putin auf Alexander Lukaschenko ist, hat der Belarusse bei dem Gespräch mit Putin ausnahmsweise erkennen lassen. 

Auf die Dankesworte Putins für seine Anreise, antwortete Lukaschenko: "Wie hätte ich es ablehnen können zu kommen." Berichten von Oppositionsmedien zufolge war der Präsident von Belarus erst einen Tag vor dem Treffen nach Russland zitiert worden.

Belarus will 100.000 Freiwillig an Waffen ausbilden

Schon seit Jahren nutzen russische Truppen Belarus für Manöver - und der Einmarsch Russlands in die Ukraine erfolgte ebenfalls über belarussisches Gebiet. Allerdings will sich Alexander Lukaschenko offenbar nicht wirklich in den Krieg gegen die Ukraine hineinziehen lassen. Er sagte vor wenigen Tagen, nur wenn Kiew sein Land angreife, werde man antworten.

Und offenbar versprach der Machthaber von Belarus, mehr Waffen für Russland zu produzieren.

Allerdings hat Lukaschenko an diesem Montag die militärische Ausbildung von 100.000 Freiwilligen angekündigt. "Die Situation ist nicht einfach. Ich habe es mehr als einmal gesagt: Jeder Mensch, und nicht nur die Männer müssen in der Lage sein, mit Waffen umzugehen, um ihre Familie, ihr Haus, ihr Stück Land und, wenn nötig, ihr Land zu schützen", sagte der Staatschef zur Begründung.

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