Judo-Grand-Slam in Antalya: Frankreich räumt (fast) alles ab

Blandine Pont (Zweite von links) gewann Gold in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm.
Blandine Pont (Zweite von links) gewann Gold in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm. Copyright IJF (International Judo Federation)
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Am ersten Wettkampftag des Judo-Grand-Slams in Antalya waren fünf Goldmedaillen zu vergeben. Französische Judoka holten deren vier.

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Frankreich hat am ersten Wettkampftag des Judo-Grand-Slam von Antalya groß abgeräumt. Vier der fünf Goldmedaillen gewann das Land.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Generaldirektor des Weltverbandes, Vlad Marinescu, und vom Vorsitzenden des türkischen Verbandes, Sezer Huysuz. Anschließend wurde in einer Schweigeminute der Opfer des schweren Erdbebens gedacht, das die Türkei im Februar erschütterte.

Bei den Damen bis 48 Kilogramm setzte sich die 24-jährige Blandine Pont durch - bereits ihr dritter Sieg bei einem Welttourturnier in diesem Jahr. Im Finale bezwang sie Shira Rishony aus Israel mit einem sehenswerten O-Soto-Gari. Yavuz Gürhan, in der Region Antalya für Sportbelange zuständig, übergab die Medaillen.

Sie befinde sich an einem guten Punkt ihrer Laufbahn, sagte Pont. „Und ich möchte jetzt nicht etwa aufhören, sondern will mich weiter verbessern, um noch größere Ziele anzustreben", sagte sie.

Auch bei den männlichen Leichtgewichten gab es Jubel im französischen Lager: Luka Mkheidze besiegte Dilshot Chalmatow aus der Ukraine. Mkheidze ist ein großer Namen im weltweiten Judo-Geschehen: Er gewann 2021 Bronze bei den Olympischen Sommerspielen. Es ist sein zweiter Sieg bei einem Grand Slam, den ersten gab es Mitte Februar in Tel Aviv.

Für die Siegerehrung war Fatih Uysal, stellvertretender Generaldirektor im türkischen Sportministerium zuständig. „Was mir hilft, mit dem Druck umzugehen, sind zum Beispiel Atemübungen. Die mache ich regelmäßig, wenn ich unter Druck stehe. Und ich versuche, nicht zu sehr an den Wettkampf zu denken, sondern denke an meine Familie und die Menschen, die mir nahestehen", sagte Mkheidze.

Amandine Buchard gehört als Siebte der Weltrangliste zum Besten, was in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm auf der Matte steht. In Antalya bezwang die Französin im Kampf um Gold Chelsie Giles aus Großbritannien, ihres Zeichens die Weltranglistenführende. Buchard ist eine fleißige Edelmetallsammlerin, sie ist unter anderem die Olympiasilbermedaillengewinnerin von Tokio, dreimal Bronze bei Weltmeisterschaften holte sie auch.

Ihr Erfolg von Antalya war Buchards zwölfter Turniersieg auf der Welttour. Lisa Allen, beim Judo-Weltverband für die Veranstaltungsdurchführung zuständig, zeichnete die Siegerin aus.

Erstes Gold für Gobert

Von einer derartigen Erfolgssammlung ist ihr Landsmann Maxime Gobert noch weit entfernt. Der 21-Jährige holte in der Türkei seinen ersten Welttoursieg. 2021 war er Junioren-Europameister, im vergangenen Jahr gewann er auch den EM-Titel in der Altersklasse U23. Nun hat Gobert seine Klasse ebenfalls im Erwachsenenbereich nachgewiesen, in Antalya verwies er den Mongolen Erkhembayar Battogtokh auf den zweiten Rang. Und der steht in der Weltrangliste der Männer bis 66 Kilogramm immerhin auf dem 18. Platz, Gobert ist 29.

Der 21-Jährige erhielt das Edelmetall aus den Händen von Juan Carlos Barcos, beim Judo-Weltverband als Direktor für internationale Beziehungen tätig.

Silva: Immer eine Medaillenanwärterin

Bei den Frauen bis 57 Kilogramm gehört seit Jahren Rafael Silva zu den Medaillenanwärterinnen. Die 35-Jährige gewann in Antalya ihre 28. Welttourmedaille, ihre dritte in Gold. Bei Olympischen Spielen (2012 und 2016) wurde Silva zweimal Dritte, 2013 war sie Vizeweltmeisterin und 2014 sowie 2017 Bronzemedaillengewinnerin. Christa Deguchi aus Kanada war in der Türkei Silvas Finalgegnerin, es trafen also zwei der derzeit besten Judoka der Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm aufeinander: Deguchi belegt in der Weltrangliste den zweiten, Silva den dritten Platz.

IJF-Schiedsrichter-Direktor Florin Daniel Lascau händigte Silva in Antalya die Goldmedaille aus.

Trotz lautstarker Unterstützung von den Rängen: Der türkische Judoverband blieb am ersten Wettkampftag in Antalya ohne Edelmetall. Der nächste Anlauf folgt an diesem Samstag.

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