Dutzende Tote bei Luftangriff des Militärs auf Dorf in Myanmar

Zerstörung nach Luftangriff des Militärs auf ein Dorf in Myanmar
Zerstörung nach Luftangriff des Militärs auf ein Dorf in Myanmar Copyright Kyunhla Activists Group via AP
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Von Julika Herzog mit dpa, AP
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Zuletzt war es in der Region zu Kämpfen zwischen dem Militär und bewaffneten Gruppen gekommen, die Widerstand gegen die Junta leisten.

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Bei einem Luftangriff des Militärs auf ein Dorf in Myanmar sind laut Augenzeugen bis zu 100 Zivilisten ums Leben gekommen, unter den Opfern seien auch zahlreiche Kinder.

Raketen auf Eröffnungszeremonie

Die Streitkräfte der machthabenden Militärjunta hatten am Dienstagmorgen Ortszeit Raketen die Gemeinde Pazigyi in der Region Sagaing im Zentrum des Landes abgefeuert, als dort eine Eröffnungszeremonie für ein Büro der Junta-feindlichen Volksverteidigungskräfte abgehalten worden sei. Zu dieser seien auch viele Menschen aus Nachbardörfern angereist, hieß es.

Die Teilnehmer seien gerade beim Essen gewesen, darunter auch mindestens 20 Kinder, sagte ein Augenzeuge der Deutschen Presse-Agentur. Der Angriff habe etwa 15 Minuten gedauert.

Kämpfe zwischen Militäre und bewaffneter Opposition

Zuletzt war es in der Region zu Kämpfen zwischen dem Militär und bewaffneten Gruppen gekommen, die Widerstand gegen die Junta leisten. Generäle hatten sich im früheren Birma im Februar 2021 wieder an die Macht geputscht. Die damalige Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurde festgenommen und wegen angeblicher Vergehen zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt. Das Militär geht brutal gegen alle Gegner vor und setzt zunehmend Luftangriffe gegen die bewaffnete Opposition ein.

Entsetzen wegen Angriff auf Zivilisten

"Rechtswidrige Luftangriffe, bei denen Zivilisten getötet und verletzt und Häuser zerstört werden, sind ein Markenzeichen des myanmarischen Militärs, das verabscheuungswürdige Anstrengungen unternimmt, um den Widerstand zu brechen und der Bevölkerung Angst einzuflößen", sagte Montse Ferrer von Amnesty International. Sie sprach von "widerwärtigen Taktiken" und forderte die Internationale Gemeinschaft auf, Lieferungen von Flugtreibstoff an das Land einzustellen und mehr zu tun, um die Angriffe der Junta zu stoppen.

UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff "der myanmarischen Streitkräfte aufs Schärfste" und forderte, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Nach Angaben eines Sprechers in New York drückte Guterres den Familien der Opfer sein Beileid aus und verlangte, dass den Verletzten medizinische Behandlung und Zugang zu Hilfe gewährt wird.

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