Beim Untergang eines Schlepperschiffs vor Kalamata in Griechland sind mindestens 79 Menschen ertrunken, etwa 100 konnten bisher gerettet werden. Allerdings werden noch Hunderte vermisst.
Vor der Küste Griechenlands sind mindestens 79 Menschen beim Untergang eines Schlepperschiffes ums Leben gekommen. Etwas über 100 Migranten konnten gerettet werden, ausschließlich um Männer.
Allerdings wird befürchtet, das sich auf dem heillos überfüllten 30 Meter Fischkutter mehr als 500 Passagiere befanden. Die Suche nach Überlebenden laufe weiter, so die griechische Küstenwache.
Von der Behörde stammen auch die ersten Bilder des völlig überfüllten Bootes nur Stunden, bevor es sank. Sie zeigten allein an Deck bis zu 200 Menschen, allerdings hatte der Seelenverkäufer noch ein weiteres Zwischendeck und Platz im Rumpf.
Unter Deck sollen sich laut Angaben der Überlebenden schwangere Frauen und viele Kinder befunden haben. Als der Kutter sank, hätten sie keine Chance gehabt, sich zu retten.
Nach Angaben der griechischen Küstenwache wurden die Geretteten nach Kalamata gebracht. Die Hafenstadt liegt etwa 240 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Athen.
Das Schlepperschiff war offenbar von Tobruk in Libyen unterwegs nach Italien.
Die Hafenstadt Kalamata wurde zum Krisenzentrum umfunktoniert, ins dortige Krankenhaus und in andere Kliniken in der Region wurden die Überlebenden gebracht, die zum Teil wegen Unterkühlung behandelt werden mussten.
Kapitän hatte Hilfsangebot der griechischen Küstenwache abgelehnt
Laut griechischen Behörden war das Schiff am Dienstagabend in Seenot geraten, aber der Kapitän hatte jede Hilfe abgelehnt - wenig später kenterte das Schiff und sank.
Auch eine Luxusjacht mit Urlauberinnen und Urlaubern war in der Nacht an der Rettung beteiligt. Da prallten Welten aufeinander.
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