Er wolle den Weg nun schneller beschreiten und habe dafür die Unterstützung der Bevölkerung, so der alte und neue Ministerpräsident Griechenlands.
Jubel unter den Anhängern der konservativen Partei Nea Demokratia in Athen. Der Plan von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis ist aufgegangen. Der Amtsinhaber und seine Partei konnten das Ergebnis der Wahl von vor fünf Wochen festigen und mehr Sitze im Parlament einheimsen. Ein war erdrutschartiger Sieg mit 40,5 Prozent der Stimmen.
"Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen haben uns die Bürgerinnen und Bürger nicht nur ein Signal der Kontinuität auf dem vor vier Jahren eingeschlagenen Weg gegeben, sondern sie haben uns auch ein starkes Mandat erteilt, den Weg schneller zu beschreiten, damit wir den großen Bedürfnissen unseres Landes gerecht werden können", so Mitsotakis.
Aus der Parteizentrale der Nea Demokratia berichtet euronews-Reporterin Nikoleta Drougka:
"Der absolute Gewinner der Wahl, der Präsident der Nea Demokratie, Kyriakos Mitsotakis, zeigte sich in seinen ersten Erklärungen zurückhaltend und machte deutlich, dass die harte Arbeit am Montagmorgen wieder aufgenommen wird. Berichten aus Parteikreisen zufolge will er schnell vorankommen und hat die Liste der Personen, die seine neue Regierung bilden werden, fast fertig."
Linke Syriza erleidet herbe Niederlage
Herausforderer Alexis Tsipras von der linken Patei Syriza konnte lediglich 18 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Weniger als bei der Wahl im Mai.
"Wir haben eine schwere Wahlniederlage erlitten. Aber ich glaube, dass das Wahlergebnis vor allem negativ für die Gesellschaft und für die Demokratie ist. Das Auftauchen von drei rechtsextremen Parteien im Parlament, von denen eine faschistische Ausläufer und Verbindungen hat, zusammen mit der Mehrheit der Konservativen von Herrn Mitsotakis, ist eine negative Entwicklung", so Tsipras.
Es war die zweite große Niederlage für Syriza innerhalb von 35 Tagen. "Die Parteiführung versucht zu verstehen, warum sie das Vertrauen der Bürger verloren hat. Außerdem sucht man nach Möglichkeiten, verlorenen Boden schrittweise zurückzugewinnen", so euronews-Reporter Apostolos Staikos.
Pasok auf Platz drei
Die sozialdemokratische Partei Pasok landete auf dem dritten Platz, mit einem besseren Ergebnis als im Mai: 12,9 Prozent. Parteiführer Nikos Androulakis wandte sich am Sonntag an seine Anhänger:
"Am Montag beginnt eine neue Reise. Wir schaffen eine Verbindung zwischen einer sozialen und politischen Mehrheit, für ein starkes Griechenland, ein Griechenland der nationalen Würde und der sozialen Gerechtigkeit."
Die Pateispitzen bewerten das Wahlergebnis durchaus positiv. Man habe die fortschrittlich denkenden Bürger:innen erreicht. "Die Partei will eine verlässliche Opposition bilden, die das Land brauche. Bei der nächsten Wahl wollen sie dann als mitte-links gerichtete Alternative antreten", so euronews-Reporter Panos Kitsikopoulos.
Rechtsextreme Parteien schaffen es ins Parlament
Einen Erfolg konnte die neu gegründete radikal rechtsnationale Partei Spartiates verzeichnen, sie übersprangen die 3-Prozent-Hürde und zogen mit 4,8 Prozent ins Parlament ein.
Zusammen mit der ultra-konservativen Niki und der nationalistischen Griechischen Lösung kam die Partei auf 13 Prozent der abgegebenen Stimmen.