Der ukrainische Präsident hat den anstehenden Nato-Gipfel in Vilnius als entscheidend für die künftige Sicherheit Europas bezeichnet. Kiew drängt seit Monaten darauf, dass die Militärallianz die Ukraine aufnimmt.
Bis zum Beginn des NATO-Gipfels in Vilnius sind es noch ein paar Tage, aber mehrere Staats- und Regierungschefs haben bereits deutlich gemacht, was sie von dem Treffen erwarten. Die Ukraine ist dabei stark von westlichen Waffen- und Munitionslieferungen abhängig. Nach Angaben Selenskyjs ist die Ukraine inzwischen aber in der Lage, zumindest teilweise auch selbst die an der Front besonders benötigte Artilleriemunition herzustellen.
Erst am Dienstag hatte Selenskyj auch noch einmal mit dem gerade im Amt verlängerten Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg telefoniert. Der ukrainische Präsident wünscht sich eine förmliche Einladung aus Vilnius, dass sein Land dem Bündnis beitreten könne. Der Ball, so sagte er in einer Botschaft an die Nation, liege bei der NATO.
"Es ist noch genau eine Woche bis zum entscheidenden Tag des NATO-Gipfels in Vilnius. Das bedeutet eine Woche bis zum Schlüsselmoment für unsere gemeinsame Sicherheit in Europa. Wir arbeiten mit unseren Partnern so hart wie möglich, um sicherzustellen, dass unsere gemeinsame Sicherheit in Vilnius Bestand hat. Es hängt alles von unseren Partnern ab."
Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident
Der polnische Präsident, der gerade einen dreitägigen Staatsbesuch in Litauen begonnen hat, möchte, dass die NATO der Ukraine größtmögliche Sicherheit und einen verkürztes Beitrittsverfahren zum Bündnis garantiert - eine Position, die von Polen und Italien geteilt wird. Die Positionen der Türkei und Ungarns dürften ebenfalls klar sein, und Deutschland und die USA haben bereits erklärt, dass eine Ende des Krieges Bedingung sei.
Schweden hatte wie Finnland unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Mai 2022 die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Finnland ist seit Anfang April Mitglied. Für den schwedischen Beitritt fehlt noch die Zustimmung der Türkei und Ungarns. Es ist ungewiss, ob die Blockade bis zum Nato-Gipfel in Vilnius am kommenden Dienstag und Mittwoch gelöst werden kann.