Taiwan erwartet den Taifun "Khanun", der ergiebige Regenfälle mit sich bringen soll. Die chinesische Hauptstadt Peking leidet unter dem schwersten Unwetter seit Jahren. Südkorea kämpft gegen eine Hitzewelle.
In Taiwan ist die Bevölkerung vor dem herannahenden Taifun "Khanun" gewarnt worden. Es wird erwartet, dass der Sturm im Norden und Nordosten der Inselrepublik starke Regenfälle und Windgeschwindigkeiten von rund 160 Stundenkilometern bringen werde, teilte das nationale Wetteramt mit.
Der Taifun war bereits am Mittwoch über das Urlaubsparadies Okinawa im Süden Japans gezogen.
Reißende Flüsse mit Schlammmassen rund um Peking
Bei extremen Regenfällen in der chinesischen Hauptstadt Peking und der angrenzenden Provinz Hebei sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als ein Dutzend Personen wurden noch vermisst. Die Niederschläge waren eine Folge des Tropensturms "Doksuri", der bereits in der vergangenen Woche an der Südspitze Taiwans vorbeigezogen und ebenfalls heftige Unwetter mit sich gebracht hatte.
Das Wetteramt der chinesischen Hauptstadt hatte seit Samstagabend die höchste Regen-Warnstufe ausgerufen und der Bevölkerung geraten, nicht vor die Tür zu gehen. Seitdem hat es fast ununterbrochen geregnet.
Auf Videos war zu sehen, wie sich Straßen in reißende Flüsse mit Schlammmassen verwandelten und geparkte Autos von den Fluten mitgerissen wurden. Eine Brücke stürzte unter den Wassermassen ein. Besonders betroffen waren die ländlichen Außenbezirke der Hauptstadt. Wie die chinesische "Volkszeitung" berichtete, wurden mehr als 100.000 Menschen in sicherere Gebiete der Stadt gebracht. In Hebei sollen mehr als eine halbe Million Menschen von den Unwettern betroffen gewesen sein.
"Ernsthafter" Hitzewellen-Alarm in Südkorea
In Südkorea herrscht derweil eine Hitzewelle mit Temperaturen von weit über 30 Grad Celsius. Beim weltgrößten Pfadfindercamp, das derzeit in Saemangeum an der Westküste des Landes stattfindet, seien bei etwa 400 Teilnehmer:innen hitzebedingte Krankheitssymptome oder Beschwerden wie Kopfschmerzen und Muskelkrämpfe aufgetreten, berichteten südkoreanische Sender unter Berufung auf das Organisationskomitee. Es habe keine schwerwiegenden Erkrankungen gegeben.
Die Katastrophenschutzbehörde setzte den Hitzewellen-Alarm wieder auf die höchste Warnstufe "ernsthaft" - erstmals wieder seit 2019. Die Stufe wird erreicht, wenn in weiten Teilen des Landes an mindestens drei Tagen mit Temperaturen von 35 Grad oder höher zu rechnen ist. Innenminister Lee Sang Min riet den Menschen dazu, tagsüber möglichst auf Aktivitäten im Freien zu verzichten.