Militärjunta in Niger verweist französischen Botschafter des Landes

Proteste in der nigrischen Hauptstadt Niamey
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Von euronews mit dpa
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Zuvor habe sich der Botschafter geweigert, einen Termin mit dem nigrischen Außenminister wahrzunehmen. Bei dem Treffen hätte sich der Botschafter zu den "Handlungen der französischen Regierung, die den Interessen des Nigers zuwiderlaufen", rechtfertigen sollen, so die Junta.

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Die Militärjunta in Niger hat den französischen Botschafter Sylvain Itté des Landes verwiesen. In einer Mitteilung des nigrischen Außenministeriums hieß es, Itté habe 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen. Zuvor habe sich der Botschafter geweigert, einen Termin mit dem nigrischen Außenminister am Freitagvormittag wahrzunehmen, bei dem er die Haltung der Regierung in Paris hätte rechtfertigen sollen. 

Frankreich sieht die Junta nicht als befugt an, solche Ausweisungen anzuordnen. Dies bliebe der demokratisch gewählten Regierung vorbehalten, so hieß es aus Paris. 

ECOWAS: nicht zu spät zum Einlenken

Die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS ließ zuletzt mitteilen, es sei für die Junta noch nicht zu spät, ihr Vorgehen zu überdenken.

"Unsere Instrumente umfassen auch Zwang. Auch das liegt auf dem Tisch, genau wie andere Maßnahmen. Die ECOWAS wird nicht einfach die Hände in den Schoß legen", so ECOWAS-Kommissionspräsident Alieu Touray. 

Paris verliert Partner im Anti-Terror-Kampf

Vor knapp einem Monat hatte die nigrische Präsidentengarde Präsident Bazoum mit einem Militärputsch abgesetzt. Die Junta löste zudem die Militärzusammenarbeit mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich auf. Für Paris war der Niger zuletzt ein wichtiger Partner im Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone.

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