Niger: Ecowas-Delegation führt Gespräche mit den Putschisten

Tausende Junge Menschen versammelten sich im Stadion von Niamey, um der Armee beizutreten
Tausende Junge Menschen versammelten sich im Stadion von Niamey, um der Armee beizutreten Copyright Sam Mednick/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP, dpa
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Die Ecowas hat sich für einen Militäreinsatz im Niger bereit erklärt, will sich aber weiterhin um eine friedliche Lösung bemühen.

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Drei Wochen nach dem Putsch im Niger ist an diesem Samstag eine Delegation der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas in der Hauptstadt Niamey eingetroffen, um nach einer friedlichen Lösung mit der Militärjunta zu suchen. Zuvor traf sich auch eine UN-Delegation mit den Putschisten in Niamey.

Am Freitag verkündete die Ecowas ihre Bereitschaft für eine Militärintervention in Niger. Der Niger, gemeinsam mit seinen Nachbarländern Mali und Burkina Faso, hat als Antwort darauf eine Verteidigungsstrategie mit "konkreten Maßnahmen" entwickelt, falls sich Ecowas für "die Ausbreitung eines Krieges" entscheide, teilte das nigrische Staatsfernsehen mit.

"Wir sind für einen Angriff vorbereitet", sagte Burkina Fasos Verteidigungsminister, Kassoum Coulibaly, am Samstag nach einem Treffen von Vertretern der drei Länder in der nigrischen Hauptstadt Niamey. Mali und Burkina Faso werden wie der Niger seit Putschen in ihren Ländern vom Militär regiert.

Am Fußballstadion von Niamey standen an diesem Samstag Tausende junge Männer Schlange, um der Armee beizutreten und der Militärjunta zu helfen, sollte sie von Ecowas-Truppen angegriffen werden. 

"Ich will unser Militär wirklich unterstützen, deshalb will ich an diesem Kampf teilnehmen", sagte einer ihnen. "Ich bin hier bei der Rekrutierung, um ein guter Soldat für mein Land zu werden", erklärte ein anderer. 

Ein Zieldatum für den Militäreinsatz sei gesetzt, teilte die Ecowas mit. Es werde aber nicht öffentlich genannt. Die Suche nach einer friedlichen Lösung solle dennoch weiter Vorrang haben. Der Staatenbund fordert die Militärmachthaber auf, den von ihnen abgesetzten und unter Hausarrest gesetzten, demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum freizulassen und wiedereinzusetzen.

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