Erdbeben in Afghanistan: Taliban melden mehr als 1000 Tote

Die Erdstöße ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat.
Die Erdstöße ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat. Copyright Rodrigo Abd/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP, dpa
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Mindestens acht Erdbeben mit einer Stärke zwischen 4,6 und 6,3 haben die afghanische Grenzprovinz Herat innerhalb kurzer Zeit erschüttert. Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren.

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Mindestens acht Erdbeben mit einer Stärke zwischen 4,6 und 6,3 haben die afghanische Grenzprovinz Herat innerhalb kurzer Zeit erschüttert. Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren.

Laut einem Taliban-Sprecher ist die Zahl der Toten auf mehr als 1000 gestiegen. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt und Menschen unter Trümmern begraben.

Infolge der starken Beben sind mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen und über 1.000 verletzt. Afghanistans Katastrophenschutz befürchtet Hunderte Todesopfer. 

Sieben Dörfer in der stark betroffenen Grenzprovinz Herat seien komplett zerstört worden, sagte ein Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes. "In einigen Dörfern lebten bis zu 1.000 oder mehr Menschen. Es waren 300 Häuser. Nur 100 Menschen überlebten", sagte der Sprecher. 

Die Erdstöße ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat, in einer geringen Tiefe von rund zehn Kilometern. Besonders betroffen war demnach der Bezirk Sindadschan. Auch Häuser seien beschädigt worden. Die Behörden befürchten, dass die Opferzahlen noch steigen.

Bewohner:innen der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran erzählten, dass Häuserwände gezittert hätten. Laut Irans Staatsmedien wurden Teams zur Inspektion möglicher Schäden in Grenzgebiete geschickt. Es habe Dutzende Nachbeben gegeben.

Ein Bewohner der afghanischen Provinz Herat berichtete von den starken Beben: "Wir sind aus den Gebäuden geflohen", sagte der Mann. "Alle sind auf freiem Feld und niemand weiß, was mit ihren Häusern passiert ist." Mehr als zwei Millionen Menschen sind in der afghanischen Grenzprovinz zu Hause.

Der Leiter der staatlichen Nachrichtenagentur im von den Taliban regierten Afghanistan schrieb in einer Journalistengruppe: "Leider hat das Erdbeben bei den Bewohnern von Herat viele Schäden hinterlassen. Genaue Details werden später bekannt gegeben."

Immer wieder kommt es zu schweren Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Erdbeben kamen 2022 in Afghanistan mehr als 1000 Menschen ums Leben.

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