Chaos und kein Ende: Republikaner Scalise verzichtet auf Chefposten im US-Kongress

Steve Scalise wirft das Handtuch.
Steve Scalise wirft das Handtuch. Copyright Jose Luis Magana/AP
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Von Euronews mit DPA
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Als durchsickerte, dass Hardliner in den eigenen Reihen ihm bei der Abstimmung im Kongresse die Stimme verweigern würden, warf Scalise das Handtuch. Es gebe immer noch einige Leute, die ihre eigene Agenda hätten.

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Bei der Suche nach einem neuen Sprecher des US-Repräsentantenhauses ist kein Licht am Ende des Tunnels in Sicht.

Der für den Vorsitz im Repräsentantenhaus nominierte Republikaner Steve Scalise hat seine Kandidatur aufgrund parteiinterner Widerstände zurückgezogen.

Scalise war in einer Geheiabstimmung von seiner Fraktion zum Kandidaten gekürt worden - das Ergebnis fiel allerdings denkbar knapp aus. Der erzkonservative Politiker setzte sich mit 113 zu 99 Stimmen gegen seinen Parteirivalen Jim Jordan durch, der als Gefolgsmann des früheren US-Präsidenten Donald Trump gilt.

Dieses Repräsentantenhaus braucht einen Vorsitzenden

Als durchsickerte, dass Hardliner in den eigenen Reihen ihm bei der Abstimmung im Kongresse die Stimme verweigern würden, warf Scalise das Handtuch. Es gebe immer noch einige Leute, die ihre eigene Agenda hätten, so Scalise nach einer Sitzung seiner Fraktion. Es gebe Meinungsverschiedenheiten, die gelöst werden müssten. Scalise mahnte: "Dieses Repräsentantenhaus braucht einen Vorsitzenden." 

Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses kommt in der staatlichen Rangfolge an dritter Stelle nach dem Präsidenten und dessen Vize.

Der vorherige Vorsitzende Kevin McCarthy war vergangene Woche in einer historischen Abstimmung als Vorsitzender des Repräsentantenhauses abgewählt worden. Radikale Republikaner hatten ihn aus dem Amt getrieben. Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein Vorsitzender des Repräsentantenhauses auf diesem Weg seinen Job verliert. Das Drama brachte das US-Parlament weitestgehend zum Stillstand.

Inmitten internationaler Krisen, allen voran des Konflikts in Nahostund des anhaltenden Kriegs in der Ukraine, bleibt die Kongresskammer damit bis auf Weiteres weitgehend handlungsunfähig.

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