Nach tödlichen Schüssen in Brüssel: Verdächtiger offenbar niedergeschossen

Nach Anschlag in Brüssel
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Von Julika Herzog mit dpa, AP, AFP
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Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Schweden in Brüssel ist ein Verdächtiger niedergeschossen worden.

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Die belgische Polizei habe den bewaffneten Mann im Brüsseler Viertel Schaerbeek niedergeschossen - ob der Mann überlebe, war laut Bundesstaatsanwaltschaft noch unklar. Belgische Medien meldeten unterdessen, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben sei.

Laut der belgischen Innenministerin Annelies Verlinden handelte es sich bei dem Mann um den Täter, auch die mutmassliche Tatwaffe wurde bei dem Verdächtigen gefunden.

Bei dem Brüsseler Attentäter handelt es sich um einen 45-jährigen Tunesier, der sich nach einem abgelehnten Asylbescheid illegal in Belgien aufgehalten habe. Er sei der Polizei im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen.

Wie der belgische Sender RTBF berichtete, soll er in seiner Heimat bereits wegen terroristischer Straftaten vor Gericht gestanden haben.

Höchste Terrorstufe in Brüssel ausgerufen

Für die belgische Hauptstadt war am Montagabend die höchste Terrorstufe ausgerufen worden. Wegen eines "potenziell terroristischen Motivs" die Bundesstaatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich, ein islamistisches Motiv gilt als wahrscheinlich.

In sozialen Netzwerken kursieren Amateurvideos von der Tat, die einen Mann zeigen, der mit einer großen Waffe mehrmals schießt. Außerdem kursiert ein Video, in dem sich ein Mann als Angreifer ausgibt, wie der Sprecher der belgischen 

Bundesanwaltschaft Eric Van Duyse berichtet: 

Im Laufe des Abends ist in den sozialen Netzwerken ein Bekennervideo aufgetaucht von einer Person, die sich als Angreifer ausgibt. Diese behauptet, vom Islamischen Staat inspiriert zu sein.
Eric Van Duyse
Sprecher der belgischen Bundesanwaltschaft

"Dabei wird auch die schwedische Staatsangehörigkeit der Opfer als wahrscheinliches Motiv für die Tat genannt. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit der israelisch-palästinensischen Situation".

Opfer sollen schwedische Fußballtrikots getragen haben

In diesem Jahr hatten Menschen in Schweden und später auch in Dänemark mehrmals Koran-Exemplare verbrannt und damit wütende Reaktionen unter Muslimen ausgelöst.

Die beiden Opfer sollen schwedische Fußballtrikots getragen haben, sie starben in der Nähe des Brüsseler König-Baudouin-Stadions, wo die Nationalmannschaften Belgiens und Schwedens in einem EM-Qualifikationsspiel gegeneinander antraten.

Als sich die Nachricht vom Tod der beiden Schweden in der Halbzeitpause verbreitete, hätten die Spieler der schwedischen Nationalmannschaft daraufhin beschlossen, das Spiel nicht fortzusetzen. Die belgischen Nationalspieler hätten sich dem angeschlossen.

Mehrere Tausend Menschen mussten aus Sicherheitsgründen zunächst im Brüsseler Fußballstadion ausharren, bis sie evakuiert werden konnten.

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