Schlappe für Sunak bei Nachwahlen: Torys verlieren zwei mittelenglische Stammwahlkreise

Rishi Sunak liegt in Umfragewerten auf dem niedrigsten Stand seit Amtsantritt vor knapp einem Jahr.
Rishi Sunak liegt in Umfragewerten auf dem niedrigsten Stand seit Amtsantritt vor knapp einem Jahr. Copyright Kin Cheung/AP Photo
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Von Anja Bencze mit DPA/AP
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Der Wahlkreis Mid-Bedfordshire war seit 1931 fest in der Hand der Torys. In Tamworth gewann Labour mit einem Vorsprung von mehr als 19.000 Stimmen. Das verheißt nichts Gutes für Premierminister Rishi Sunak.

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Bei zwei Nachwahlen zum britischen Parlament hat die regierende Konservative Partei von Premier Rishi Sunak eine herbe Schlappe eingesteckt.

Die Tories verloren die mittelenglischen Wahlkreise Mid-Bedfordshire und Tamworth, die sie bisher mit gewaltigem Vorsprung gehalten hatten, an die Oppositionspartei Labour.

Der Verlust im Vergleich zur vorherigen Abstimmung 2019 betrug jeweils gut 25 Prozentpunkte. Labour-Chef Keir Starmer sprach von einem phänomenalen Ergebnis.

Ähnlich wie Einbruch von John Major in den 90ern?

John Curtice, ein Meinungsforschungsexperte an der Universität Strathclyde, sagte, die "außergewöhnlichen Schwankungen" zugunsten der Labour-Partei könnten mit dem Einbruch der Unterstützung für die Konservativen unter Premierminister John Major in den 1990er Jahren verglichen werden.

"Und wir alle wissen, wie das endete", so  Strathclyde - mit einem erdrutschartigen Wahlsieg der Labour-Partei unter Tony Blair 1997.

Der Vorsitzende der Konservativen Partei, Greg Hands, machte "Altlasten" für die Verluste verantwortlich und sagte, die Menschen seien "zufrieden mit der Arbeit, die Rishi Sunak als Premierminister leistet".

Die Ergebnisse verstärken den Druck auf die Regierungspartei, die seit Sunaks Amtsantritt vor knapp einem Jahr mehrere Nachwahlen verloren hat. 

Sunak löste Liz Truss ab, die ihren Rücktritt eingericht hatte, nachdem ihr Steurpläne die britischen die Finanzmärkte in den Keller gejagt hatten.

Labour liegt in allen Umfragen klar vorne

Rishi Sunak muss sich nach der jüngsten Schlappe Sorgen machen: Er liegt aktuell in Umfragewerten auf dem niedrigsten Stand seit Amtsantritt vor knapp einem Jahr. 2024 stehen Parlamentswahlen an, Labour liegt in allen Umfragen klar vorne.

Die Nachwahl in Mid Bedfordshire war nötig, weil Ex-Kulturministerin Nadine Dorries aus Ärger über den Umgang ihrer Tories mit dem früheren Premierminister Boris Johnson zurückgetreten war. 

Der Wahlkreis hatte seit 1931 stets konservativ gestimmt. In Tamworth musste Chris Pincher gehen, weil er im Suff zwei Männer begrapscht hatte. Der Skandal leitete 2022 das Ende von Johnsons Amtszeit ein.

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