Kreml untersagt Veranstaltung zum Gedenken an Opfer stalinistischen Terrors

US-Botschafterin Tracy legt Blumen nieder.
US-Botschafterin Tracy legt Blumen nieder. Copyright AP Photo/Dmitry Serebryakov
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Von Euronews
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Verbotene Menschenrechtsgruppe Memorial trifft sich zum Gedenken an die Opfer staatlichen Terrors im Zentrum Moskaus.

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In Russland haben die Behörden eine Versammlung zum 30. Oktober, dem Tag des Gedenkens an die Opfer stalinistischer Repression verboten. Offizieller Grund sind Coronavorschriften.

Trotz des Verbots versammelten sich Menschen am Solowezki-Stein in der russischen Hauptstadt. Auch die Botschafterin der USA war da. Die Polizeipräsenz war hoch,

Oleg Orlov, Co-Vorsitzender von Memorial, Nobelpreisträger:

"Es ist sehr wichtig, denn bei diesen Veranstaltungen reden die Menschen nicht nur über die Vergangenheit, sondern sie sprechen auch über die aktuellen politischen Gefangenen. Das ist für die Behörden inakzeptabel."

Jan Rachinsky, Co-Vorsitzender von Memorial: "Der Staat als Ganzes tut so gut wie nichts. Wir sehen, wie die Moskauer Behörden diese Gedenkfeier heute so behandeln, als wollten sich hier Terroristen versammeln."

Der Solowezki-Stein ist ein Granitblock, der 1990 aus der Umgebung des Solowki-Gefangenenlagers nach Moskau gebracht wurde. Er steht für die Leiden des gesamten GULAG-Systems. Der Stein befindet sich direkt vor dem KGB/FSB-Hauptquartier am Lubjanka-Platz im Stadtzentrum.

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