Apec-Gipfel: Spannung vor Treffen zwischen Joe Biden und Xi Jinping

Apec-Gipfel in San Francisco
Apec-Gipfel in San Francisco Copyright Godofredo A. Vasquez/AP Photo
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Von Euronews
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Die Beziehungen zwischen den USA und China rutschten zeitweise auf einen Tiefpunkt. Selbst zwischen den Streitkräften beider Länder herrschte Funkstille - was einige Gefahren birgt. Nun gibt es Annäherungsversuche und ein Treffen der Präsidenten soll helfen.

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Zum Auftakt des Apec-Gipfels in San Francisco bereiten sich Polizei und Einsatzkräfte auf zahlreiche Proteste vor. Erwartet werden Demonstrationen - etwa gegen Umweltverschmutzung oder die Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern. Auch der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas könnte Teil der Proteste werden.

Zu der Apec-Gruppe zählen rund 20 Staaten rund um den Pazifik, wie etwa die USA, Russland, China, Japan oder Südkorea. Am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft richten sich die Augen auch auf eine ganz besondere Begegnung: US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping werden am Mittwoch zu Gesprächen zusammenkommen.

Proteste vor Beginn des Apec-Gipfels in San Francisco
Proteste vor Beginn des Apec-Gipfels in San FranciscoNoah Berger/AP Photo

Expertin Kim: Beide Seiten müssen miteinander reden

Die Beziehungen zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt sind seit langem sehr angespannt. "Ich glaube, wenn die USA und China es nicht schaffen, eine funktionierende Beziehung aufzubauen, werden viele globale Herausforderungen vernachlässigt werden", sagt Patricia Kim vom Brookings Institution.

Ob Klimawandel oder regionale Konflikte wie die Kriege im Nahen Osten oder in der Ukraine, "wenn die beiden Seiten nicht miteinander reden und sich nicht einig sind, ist eine Koordinierung in solchen Fragen unmöglich", so die Expertin für US-China-Beziehungen.

Militär: Washington will mehr Kommunikation mit Peking

Biden und Xi haben sich seit dem G20-Gipfel vor einem Jahr im indonesischen Bali nicht mehr persönlich gesehen. In den Gesprächen soll es offenbar um den anhaltenden Handelskonflikt, die Drohungen Chinas gegen Taiwan sowie die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine gehen. 

Die US-Regierung erhofft sich bei dem Treffen unter anderem Fortschritte bei der Kommunikation der Streitkräfte beider Länder. Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte am Sonntag dem US-Fernsehsender CNN, zur verantwortungsvollen Steuerung der Beziehungen sei die Kommunikation zwischen dem Militär beider Länder von entscheidender Bedeutung. "Die Chinesen haben diese Kommunikationsverbindungen im Grunde gekappt", beklagte er. Biden wolle sie wiederherstellen. Und er sehe das anstehende Treffen mit Xi als Gelegenheit, um zu versuchen, hier voranzukommen.

"Die USA und China stehen im Wettbewerb miteinander", betonte Sullivan. Ziel sei, diesen Wettbewerb so auszugestalten und zu managen, dass er sich nicht zu einem Konflikt auswachse. Biden wolle außerdem nach Bereichen suchen, wo die zwei Länder zusammenarbeiten könnten, wenn dies im Interesse beider Seiten sei.

Zögerliche Annäherung

In Vorbereitung auf das Treffen von Biden und Xi bemühten sich beide Länder zuletzt aber wieder um eine Annäherung auf verschiedenen Ebenen, unter anderem durch diverse Treffen hochrangiger amerikanischer und chinesischer Regierungsmitglieder.

Auch auf militärischer Ebene kamen sich beide Seiten zuletzt beim Xiangshan Forum Ende Oktober wieder näher. Nach monatelanger Funkstille reiste eine US-Delegation zu dem Sicherheitsdialog nach Peking, der quasi eine chinesische Ausgabe der Münchener Sicherheitskonferenz für den Asien-Pazifik-Raum ist. Chinas zweithöchster Befehlshaber im Militär zeigte sich dort offen, wieder mit der US-Seite zu sprechen.

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