Wahlsieger Wilders muss umdisponieren: Die langjährige Regierungspartei VVD will keine Koalitionsregierung mit der rechtsextremen PVV bilden.
Nach seinem Wahlsieg in den Niederlanden hat Rechtspopulist Gert Wilders erste Gespräche mit anderen Parteien über die Bildung einer Koalition aufgenommen. Es könnten lange und schwierige Koalitionsgespräche werden - die rechtsliberale VVD sagte Sondierungen mit dem Wahlsieger bereits ab.
Wilders erklärte, dass das die Sache nicht einfacher mache. "Mit so vielen Sitzen, 37 Sitzen, ist die Verantwortung groß. Wenn man sieht, dass eine andere Partei auch etwas verloren hat, will man diese Verantwortung nicht übernehmen. Das ist erlaubt, aber ich finde es sehr enttäuschend."
Der Wahlsieg der rechtsextremen PVV sorgt in Teilen der Bevölkerung für Bestürzung. In Utrecht demonstrierten mehr als 1000 Menschen gegen das Anti-Migrations-Narrativ der Wilders-Partei. Auch in Amsterdam zeigten Menschen ihre Unzufriedenheit mit dem Wahlergebnis und auf die Straße. Hunderte nahmen an einer "Licht und Liebe"-Kundgebung teil.
Zusammenarbeit mit NSC?
Die Koalitionsverhandlungen sollen am Montag beginnen. Für Wilders gibt es nun noch einen wichtigen Partner: Der erst kürzlich gegründete Neue Soziale Vertrag (NSC) des früheren Christdemokraten Pieter Omtzigt, der auf Anhieb 20 Mandate gewann. Omtzigt hatte im Wahlkampf eine Koalition mit Wilders ausgeschlossen, doch in der Wahlnacht Gesprächsbereitschaft angedeutet: Jetzt müsse man "über seinen Schatten springen". Dieser Sprung müsste für Omtzigt allerdings riesig ausfallen.
Wilders muss es nun gelingen, den 49-Jährigen an sich zu binden und sich dann die Unterstützung der VVD zu sichern. Auf die Opposition muss er nicht zählen. Gerade die linken Parteien, allen voran Sozialdemokraten, Grüne und D66, wollen knallharte Opposition führen.