UN schlägt Alarm: Zahl der getöteten Zivilisten in Gaza nimmt rapide zu

Menschen fliehen weiter in den Süden.
Menschen fliehen weiter in den Süden. Copyright Fatima Shbair/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit AFP, AP, dpa
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Die Vereinten Nationen beklagen einen rapiden Anstieg der Zahl der Todesopfer unter den Zivilisten. Israel hat die Menschen in der zweitgrößten Stadt des Palästinensergebiets, Chan Junis, aufgefordert die Stadt zu verlassen.

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Israel geht weiter im Süden des Gazastreifens vor und hat neue Bilder seiner Truppen veröffentlicht, die dort operieren und Panzer vor der zweitgrößten Stadt des Palästinensergebiets, Chan Junis, stationiert haben. Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung aufgefordert die Stadt verlassen und damit eine Panik ausgelöst. Viele der Menschen seien bereits mehrmals vor dem Krieg in andere Teilen des abgeriegelten Gebiets geflohen. Ein vollständiger Angriff auf Chan Junis gilt als wahrscheinlich.

Die Ausweitung der israelischen Angriffe im Süden des Gazastreifens führt nach Angaben der Vereinten Nationen zu immer mehr Todesopfern unter der Zivilbevölkerung. Sie  beklagen einen rapiden Anstieg der Zahl der Todesopfer unter den Zivilisten. Fast 16.000 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, wurden bei Israels Reaktion auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober getötet.

Was mich am meisten schockierte, waren die Kinder mit schrecklichen Verletzungen, die gleichzeitig ihre Eltern verloren haben und für die niemand da ist, der sich um sie kümmert.
Mirjana Spoljaric Egger.
Präsidentin Internationen Rotes Kreuzes

Verletzte strömen in das Al-Nasser-Hauptkrankenhaus von Chan Junis. Die Situation in der Klinik und anderen in der Nähe wird als "chaotisch" beschrieben. "Ich habe gerade das Europäische Krankenhaus in Gaza besucht, und was ich dort gesehen habe, übersteigt alles, was man beschreiben kann", sagt des Präsidentin Internationen Rotes Kreuzes Mirjana Spoljaric Egger. 

"Was mich am meisten schockierte, waren die Kinder mit schrecklichen Verletzungen, die gleichzeitig ihre Eltern verloren haben und für die niemand da ist, der sich um sie kümmert."

Armeesprecher: Hinweise zum Verbleib übriger Geiseln in Gaza

Das israelische Militär hat einem Sprecher zufolge nachrichtendienstliche Hinweise zum Verbleib der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Nähere Angaben könne er nicht machen, sagt der Sprecher. Das Thema habe für Israels Nachrichtendienst höchste Priorität. Israel geht davon aus, dass insgesamt noch 137 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten werden. Unter ihnen sind laut dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant noch 15 Frauen und zwei Kinder.

Angehörige der Geiseln wollten eine Zusicherung von der Regierung, dass das Schicksal ihrer verschleppten Verwandten bei der Militäroperation gegen die Hamas berücksichtigt wird. Die Familien werden am Dienstag mit Israels Ministerpräsident Netanyahu zusammentreffen. 

Freigelassene israelische Geiseln, wie die Geschwister Maya und Itay Regev, wurden in ihrer Heimatstadt Herzliya von einer jubelnden Menschenmenge begrüßt. Sie waren während der einwöchigen Feuerpause zwischen Israel und der Hamas freigelassen worden.

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