Dass Iran direkt in den Angriff auf einen Tanker involviert ist, werten Experten als weitere Eskalation.
Iran hat einen Tanker mit irakischem Rohöl im Golf von Oman beschlagnahmt, das Öl sollte an die Türkei geliefert werden. Staatsmedien in Teheran schrieben, dies sei die Vergeltung für die Beschlagnahmung desselben Schiffes durch die USA im vergangenen Jahr.
"Die Marine der Islamischen Republik Iran hat einen US-amerikanischen Öltanker in den Gewässern des Golfs von Oman beschlagnahmt - in Übereinstimmung mit einem Gerichtsbeschluss", meldete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA.
Anders als bei vorherigen See-Operationen haben iranischen Berichten zufolge nicht die Revolutionsgarden, sondern die iranische Marine den Tanker St. Nikolas festgesetzt.
US-Sanktionen gegen Ölexporte des Iran
Im vergangenen Jahr hatten die USA die Kontrolle über das mit iranischem Öl beladene Schiff erlangt. 2018 war der damalige US-Präsident Donald Trump einseitig aus dem 2015 geschlossenen Atomabkommen mit Iran ausgestiegen. Washington hat seitdem zahlreiche Sanktionen gegen Teheran verhängt, mit denen vor allem iranische Ölexporte erschwert werden sollen. Dennoch ist es Iran immer wieder gelungen, das Embargo zu umgehen und seine Ölverkäufe stetig zu steigern.
Weitere Eskalation nach Angriffen der Huthi im Roten Meer
Dass Iran direkt in einen Zwischenfall involviert ist, werten Experten als eine neue Stufe der Eskalation. Stunden zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat in New York die Angriffe der von Iran unterstützten jemenitischen Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer verurteilt.
Die Huthi-Rebellen, die im Bürgerkrieg im Jemen seit 2014 um die Macht kämpfen, wollen mit ihren Angriffen auf Schiffe im Roten Meer ihre Solidarität mit den palästinensichen Menschen in Gaza bekunden.