Nach Antisemitismusvorwürfen: Elon Musk besucht Auschwitz

Elon Musk in Auschwitz
Elon Musk in Auschwitz Copyright Yoav Dudkevitch/AP
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Von Magdalena Chodownik
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Nach Antisemitismus-Vorwürfen im vergagenen Jahr hat Elon Musk nun das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz besucht und danach an einer Konferenz zu Antisemitismus in Krakau teilgenommen.

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Der extzentrische CEO von Tesla und SpaceX sorgt mit seinen kruden Aussagen oft für Verwunderung. Doch im November 2023 schoss er über das Ziel hinaus, als er auf seiner Online-Plattform X, vormals Twitter, den antisemitischen Aussagen eines Nutzers zugestimmt hatte.

Dieser hatte behauptet, Juden würden „Hass gegen Weiße schüren“ und „Horden von Minderheiten“ in den Westen schleusen. Musk hatte mit den Worten „das ist die Wahrheit“ geantwortet. Hintergrund ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, derzufolge Jüdinnen und Juden einen heimlichen Plan verfolgen, irreguläre Migranten in westliche Länder zu bringen, um die weißen Mehrheiten zu schwächen.

Nun hat Musk die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz besucht. Auf einem Symposium in Krakau zeigte er sich bewegt:

"Ich fragte mich: 'Wovon reden die Leute mit diesem Antisemitismus?', ich höre mir das nicht an. Als ich die Pro-Hamas-Massenkundgebungen gesehen habe, die in fast jeder größeren Stadt im Westen stattfanden, hat es mich umgehauen."

Antisemitismus-Debatte in Krakau

Der Verband europäischer Juden (European Jewish Association) hat die Konferenz zum Thema Antisemitismus im polnischen Krakau organisiert. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem Krieg in Gaza eskaliert der Antisemitismus weltweit - gerade in Hinblick auf das Vorgehen Israels.

Israels ehemaliger Präsident Reuven Rivlin verteidigte dies: "Ereignisse wie diese ermutigen uns, den Satz 'Nie wieder' zu wiederholen. Wenn wir 'Nie wieder' sagen, wenn wir Juden 'Nie wieder' sagen, wenn wir Israelis 'Nie wieder' sagen, ist das nicht nur eine Botschaft an die Welt. Es ist eine Verpflichtung, die wir uns selbst gegenüber eingegangen sind. Das jüdische Volk wird nie wieder wehrlos sein."

Auch Frankreichs früherer Premier Manuel Valls war in Krakau: "Dekonstruieren Sie die Sprache, die ganze Sprache, mit der Israel heute konfrontiert ist. Die Sprache Südafrikas und anderer Länder, die Wörter wie 'Kolonisierung', 'Aparthaid' und natürlich 'Völkermord' verwenden, um Israel zu 'nazifizieren'. Und dieses ideologische Unterfangen, dieser Diskurs ist besonders gefährlich."

Trotzdem sollte die Unterstützung Palästinas und seiner Unabhängigkeitsbestrebungen nicht mit der Unterstützung der Aktionen der Hamas gleichgesetzt werden, forderte der Aktivist Nidal Hamad:

"Die Welt muss auch ihre Augen öffnen und sich auch mit der Islamophobie befassen, mit dem Antipalästinensismus, wie man es nennen könnte, während das palästinensische Volk für die Wiedererlangung seiner Unabhängigkeit kämpft. Für mich ist Antisemitismus dasselbe wie Antipalästinensertum, wie Islamophobie, wie Rassismus, wie Faschismus, wie Nationalsozialismus - alle diese Begriffe bilden eine Gruppe, sie gehören in den selben Topf. Es gibt keinen Unterschied zwischen diesem und jenem, weil es alles antihuman ist."

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