Im Mai 2022 erließ ein Gericht in Mexiko-Stadt ein Verbot von Stierkämpfen. Dieses kassierte der Bundesgerichtshof nun ein, und in der größten Stierkampfarena der Welt wurde eine blutige Tradition wiederbelebt. Vor dem Stadion versammelten sich Tausende zum Protest.
In Mexiko-Stadt sind erstmals seit mehr als anderthalb Jahren wieder Stierkämpfe ausgetragen worden. Der Oberste Gerichtshof hatte im Dezember ein Verbot dieser Veranstaltungen in der Hauptstadt Mexikos aufgehoben. Zuvor hatte eine Bürgerrechtsorganisation im Mai 2022 eine einstweilige Verfügung gegen die Stierkämpfe eingereicht.
Vor der Plaza México versammelten sich rund 300 Menschen, die gegen die blutige Tradition protestierten. Einige skandierten „Mörder!“ und „Die Plaza wird fallen!“, während andere trommelten und Transparente mit Parolen wie „Stierkampf ist Sadismus“ hochreckten. Für Tierschutzaktivistin Nadia Ramirez sind Stierkämpfe "sadistisch". Man sei gegen Folter und gegen das Töten, "dass es zur Unterhaltung dient und Beifall bekommt", das könne nicht so weitergehen "in dem Jahrhundert, in dem wir leben".
Polizisten mit Schutzschilden verfolgten die Demonstration, die weitgehend friedlich verlief. Doch kamen kurzzeitig Spannungen auf, als einige Aktivisten mit Plastikflaschen und Steinen zu werfen begannen.
Die Aktivisten kritisieren, Stierkämpfe würden gegen das Recht der Bevölkerung auf eine gewaltfreie Umgebung verstoßen. Organisatoren von Stierkämpfen betonen ihr Recht auf einer Fortführung einer langen Tradition.
Stierkämpfe waren in Mexiko-Stadt seit fast 500 Jahren abgehalten worden, seit der Verfügung von 2022 hatte es allerdings bis Sonntag keine Kämpfe mehr gegeben.