Ilaria Salis, 39 Jahre alt, soll sich an einem Angriff auf zwei angebliche Neonazis beteiligt haben. Ihr drohen bis zu elf Jahr Haft. Nun hat das italienische Außenministerium den ungarischen Botschafter einbestellt. Sie müsse besser behandelt werden, so die Organisatoren einer Petition.
Das italienische Außenministerium hat den ungarischen Botschafter einbestellt. Die Regierung in Rom protestiert damit gegen die Bedingungen der Inhaftierung einer italienischen Staatsbürgerin.
Die Lehrerin und antifaschistische Aktivistin Ilaria Salis, 39 Jahre alt, wird seit nunmehr einem Jahr in einem ungarischen Hochsicherheitsgefängnis festgehalten. Zuletzt wurde sie in Handschellen vor Gericht vorgeführt.
Unwürdige Haftbedingungen in Ungarn?
Der Fall hat in Italien für Aufsehen gesorgt. Der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister gab an, die Behandlung der Italienerin verstoße gegen EU-Recht. Dieser Meinung ist auch ihr Vater:
"In Italien würde man von Folter sprechen. Man kann eine Gefangene nicht so behandeln. (...) Wir verstehen nicht, dass es mit Blick auf das Gesetz solche Unterscheide zwischen zwei EU-Ländern gibt."
Der Frau aus Monza wird die Teilnahme an einem Angriff auf zwei angebliche Neo-Nazis vorgeworfen. Ihr drohen bis zu elf Jahre Gefängnis.
In Ketten vor Gericht vorgeführt
Sie selbst gibt an, unschuldig zu sein. Ab dem 24. Mai soll ihr Fall verhandelt werden.
In ihrer Heimat Italien soll eine Petition dafür sorgen, dass Salis zurückgeholt wird. Darin beklagen die Organisatoren die ständige Überwachung der Gefangenen sowie die Behinderung ihrer Kommunikation mit ihrer Familie und den italienischen Behörden. Ihr Vater berichtete, seine Tochter müsse sich nach dem Duschen mit ihrer Kleidung abtrocknen.